Wassersimulator erkennt Herkunft des Regens

Computermodell ermöglicht bessere Wettervorhersagen

Die Weltraumorganisation NASA hat ein Computermodell entwickelt, mit der exakter berechnet werden kann, woher das Wasser stammt, das in einer Region der Welt als Niederschlag zu Boden fällt. Forscher könnten zukünftig den „Water Vapor Tracer“ für Regenfall- und Dürrevorhersagen nutzen bzw. das Verständnis über den Klimawandel vertiefen.

Das Modell simuliert die Wasserbewegung in der Atmosphäre rund um den Erdball und „verfolgt“ das Wasser vom Ort wo es verdunstet bishin zu jenen Stellen, wo es zurück auf die Erde fällt. „Fällt Schnee oder Regen in den USA kann nun festgestellt werden, wieviel von der Feuchtigkeit vom Golf von Mexiko oder dem Atlantik stammt“, erklärte der Meteorologe Mike Bosilovich vom Data Assimilation Office der NASA. Über Möglichkeiten des Wassersimulators berichtet Bosilovich in der März/April-Ausgabe des Fachmagazins „Hydrometeorology“. Das Modell könnte Wettervorhersagen verbessern. „Wenn Forscher verstehen, wie sich die geographischen Quellen des atmosphärischen Wasserdampfes jährlich verändern, haben sie auch ein klareres Bild, wie sich das Klima langfristig verändert“, so der Meteorologe weiter.

Bosilovich und sein Kollege Siegfried Schubert demonstrierten das Modell, indem sie die atmosphärischen Wasserkreisläufe über Indien und Nordamerika untersuchten. Sie analysierten die Zyklen über die Sommermonate im Zeitraum der vergangenen sechs Jahre, da in beiden Regionen Monsunregen zwischen Juni und August zu hohen Niederschlagsmengen führt. Die hohe Menge kann für Berechnungen einfach verfolgt werden. Wie die Forscher erwarteten, stammt das meiste Wasser, das im Zuge der Monsun-Niederschläge über Indien fällt, direkt aus dem Indischen Ozean. Ein Großteil der sommerlichen Niederschläge über den USA stammt von so genanntem „recycled moisture“. Dabei handelt es ich um Wasser von früheren Niederschlägen, das schnell verdunstet und anschließend in der Nähe rasch wieder als Regen fällt.

„Derzeit wird der Computer einzig mit Temperatur-Daten der Meeresoberfläche gefüttert“, so Bosilovich. Alles andere werde simuliert. Im nächsten Schritt sollen weitere Messdaten das Modell ergänzen. So soll es letztendlich möglich werden, dass der Simulator tatsächliche Wetterbedingungen wiedergibt.

Media Contact

Sandra Standhartinger pte.online

Weitere Informationen:

http://www.nasa.gov

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