Fahrerloses Auto fährt von Italien nach China
Mit einem fahrerlosen Auto wollen italienische Wissenschaftler die längste Teststrecke der Welt bezwingen. „Auf unserem drei Monate langen Weg von Italien über Russland nach China stehen insgesamt 13.000 Kilometer auf dem Programm“, sagt Projektleiter Alberto Broggi im Interview mit pressetext. Ingesamt zwei mit Sensoren und Kameras ausgestatte Fahrzeuge werden auf unterschiedliche Routen geschickt, die sie im Alleingang meistern sollen.
Scheitern vorprogrammiert
„Die Autos werden an einigen Fahrsituationen sicher scheitern und das ist auch gut so. Auf diese Weise lernen wir, was bereits einwandfrei funktioniert und wo nachgebessert werden muss“, erklärt Broggi. Der Plan sieht vor, dass jedes der Autos einem herkömmlichen Fahrzeug folgt, im Prinzip aber völlig autonom auf unvorhergesehene Ereignisse wie Straßenverkehr, Ampeln, Fußgängerquerungen und kritische Wettersituationen reagieren muss.
Aus praktischen, aber auch rechtlichen Gründen, werden jeweils zwei Techniker im fahrerlosen Auto sitzen, die im Notfall eingreifen können. Die Energieversorgung der Sensorik und des Bordcomputers erfolgt über integrierte Solarpanele. Der Antrieb des Motors ist elektrisch, was die Projektverantwortlichen schon jetzt Kopfzerbrechen bereitet. „Für den Fall, dass wir in ganz entlegenen Gegenden wie Sibirien oder der Wüste Gobi keine Strominfrastruktur vorfinden, haben wir auch benzinbetriebene Generatoren im Handgepäck“, sagt Broggi.
Bürokratie größtes Hindernis
Mit dem ehrgeizigen Projekt wollen die Wissenschaftler beweisen, dass die Technologie für fahrerlose Autos schon weit fortgeschritten ist und bald Einzug in Traktoren, LKWs, aber auch herkömmliche PKW finden könnte. „Die Zukunft wird mit Sicherheit fahrerlos sein“, glaubt Broggi, dem ein Autopilot-ähnliches Fahren vorschwebt.
Während Traktoren, die in den USA, Argentinien oder Australien endlose Felder bestellen, schon in wenigen Jahren soweit sein könnte, wird eine Umsetzung in LKWs oder PKWs noch länger auf sich warten lassen. „Die Technologie ist die kleinste Hürde. Vielmehr müssen erst sämtliche rechtlichen und versicherungstechnischen Richtlinien geklärt werden. Das wird ein sehr langsamer und bürokratischer Prozess werden“, meint Broggi gegenüber pressetext.
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