Forscher konstruieren platinfreies Kunstblatt
Wissenchaftler des Massachusetts Institute of Technology haben erfolgreich ein künstliches Blatt gebaut. Dieses ahmt sein natürliches Vorbild nach und ist in der Lage, Wasserstoff und Sauerstoff zu erzeugen. Es könnte in Zukunft zur Energieerzeugung an entlegenen Orten zum Einsatz kommen. Durch den Verzicht auf seltene Edelmetalle ist auch günstige Herstellung möglich.
Sandwich gewinnt Wasserstoff
Das Kunstblatt ist aufgebaut wie ein Sandwich. In der Mitte befindet sich eine photovoltaische Schicht, die Strom aus Sonnenlicht gewinnt. Die äußeren Layer hingegen dienen der Aufspaltung von Wasser in seine Komponenten: Wasserstoff und Sauerstoff. Wird die Erfindung in ein Gefäß mit dem belebenden Nass gelegt, so erzeugt es gasförmigen Wasserstoff. Dieser könnte eingefangen und zur Generierung von Strom genutzt werden.
Neuer Materialkomplex spart Kosten
Um eine breitere und günstigere Erzeugung zu ermöglichen, suchten die Forscher nach einem Ersatz für den Wasserstoff-Katalysator aus Platinum. Dieses Metall ist nur in kleinen Mengen verfügbar und teuer. Der Abbau in Entwicklungsländern ist zudem belastend für die Umwelt und erfolgt nach Organisationen wie Action Aid International oft unter menschenrechtlich fragwürdigen Bedingungen. Fündig wurden die Forscher schließlich bei einem Nickel-Molybdän-Zink-Verbund.
Auf der anderen Seite befindet sich eine Cobalt-Schicht, die für die Sauerstoffgewinnung sorgt. Diese Materialienkonstellation erlaubt auch die Verwendung günstiger Massenproduktionsverfahren. Neben der Energiegewinnung an entlegenen Orten ohne entsprechender Infrastruktur bietet die Erfindung auch das Potenzial, in Zukunft Smartphones und andere Geräte mit längerer Laufzeit aufzuwerten.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.mit.eduAlle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung
Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.
Neueste Beiträge
Menschen vs Maschinen – Wer ist besser in der Spracherkennung?
Sind Menschen oder Maschinen besser in der Spracherkennung? Eine neue Studie zeigt, dass aktuelle automatische Spracherkennungssysteme (ASR) unter lauten Bedingungen eine bemerkenswerte Genauigkeit erreichen und manchmal sogar die menschliche Leistung…
Nicht in der Übersetzung verloren: KI erhöht Genauigkeit der Gebärdenspracherkennung
Zusätzliche Daten können helfen, subtile Gesten, Handpositionen und Gesichtsausdrücke zu unterscheiden Die Komplexität der Gebärdensprachen Gebärdensprachen wurden von Nationen weltweit entwickelt, um dem lokalen Kommunikationsstil zu entsprechen, und jede Sprache…
Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme
Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…