Forschungsprojekt zur Stigmatisierung von Patienten mit Anorexie

Seit Januar 2009 untersucht eine interdisziplinäre Forschungsgruppe des Universitätsklinikums Aachen die Stigmatisierung von Patienten mit Anorexie aus medizinethischer und jugendpsychiatrischer Sicht.

Mit dem Projekt wird weitgehend Neuland betreten, da bislang nur wenige Studien zur Stigmatisierung bei Anorexia nervosa vorliegen. In einem ersten Schritt wurden jetzt Fragebögen entwickelt, mit denen Patientinnen mit Anorexia nervosa gemeinsam mit ihren Eltern zu Erfahrungen mit Stigmatisierung aufgrund der Erkrankung befragt werden. Erste Ergebnisse werden in Kürze erwartet und sollen dann veröffentlicht werden.

Das Projekt, das im Rahmen des START-Programms der Medizinischen Fakultät der RWTH für zwei Jahre gefördert wird, ist eine Kooperation des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Es untersucht aus medizinethischer und jugendpsychiatrischer Sicht die Ursachen und Folgen der Stigmatisierung von Patienten mit Anorexia nervosa und oftmals auch ihren Angehörigen. Die Forschungsergebnisse sollen für die Therapie und Prävention dieser Erkrankung eingesetzt werden und als Grundlage für die Entwicklung einer effektiven Kampagne gegen Stigmatisierung dienen.

Anorexia nervosa ist eine Essstörung, die meist bei Mädchen und jungen Frauen auftritt, aber grundsätzlich alle Altersgruppen und Geschlechter betreffen kann. Kennzeichen der Erkrankung sind das Unterschreiten des Minimums des für Alter und Körpergröße normalen Körpergewichts, ausgeprägte Ängste vor einer Gewichtszunahme trotz bestehenden Untergewichts sowie eine Körperschemastörung bzw. ein massiver Einfluss der Figur auf die Selbstbewertung.

Weitere Informationen gibt:
Jean-Philippe Ernst
Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin
Universitätsklinikum Aachen
Telefon: (0241) 80-88531
E-Mail: jernst@ukaachen.de

Media Contact

Thomas von Salzen idw

Weitere Informationen:

http://www.rwth-aachen.de

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