Neues Behandlungsangebot für Tumoren der Knochen und Weichteile

Bei der Behandlung eines Sarkoms spielt die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen eine wichtige Rolle. © UKR / Vincent Schmucker

Bösartige Tumoren der Knochen und Weichgewebe, die an inneren Organen oder auch oberflächlich an der Haut entstehen können, zeichnen sich durch ein besonders aggressives Wachstum und ein hohes Streuungspotential aus. Diese sogenannten Sarkome sind sehr verschiedenartig, was ihre Behandlung höchst komplex macht und eine individuelle Betreuung erfordert.

Dies wird im Sarkomzentrum durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von mehreren universitären Fachdisziplinen garantiert. „Unser Ziel ist es, für jeden Patienten ein ganzheitliches, hochprofessionelles Behandlungskonzept zu entwickeln, das sich sowohl am Krankheitsbild, als auch an den individuellen Bedürfnissen des Patienten ausrichtet, um die bestmögliche Prognose und Lebensqualität zu erreichen“, so Professor Dr. Wolfgang Herr, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III und Leiter des Sarkomzentrums im UCC-R.

Ein interdisziplinäres Team garantiert eine individuelle Behandlung

Das Sarkomzentrum hat sich am UKR aus dem bereits langjährig bestehenden zertifizierten Schwerpunkt für Knochengewebs- und Muskuloskelettale Tumoren weiterentwickelt. Der Name „Sarkomzentrum im Universitären Krebszentrum Regensburg“ zeigt die interdisziplinäre Aufstellung.

Dieses Zentrum betreut Patienten an den Standorten am UKR (Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Plastische Chirurgie, Innere Medizin I und III, Pädiatrische Onkologie, Strahlentherapie) und am Caritas Krankenhaus St. Josef (Plastische Chirurgie, Gynäkologie, Urologie).

In beiden Häusern werden Patienten mit Kochen- und Weichgewebstumoren onkologisch optimal versorgt. Dies gewährleisten neben der Krankenversorgung in der Klinik auch die am UKR vorhandenen zertifizierten Institute für die spezialisierte Diagnostik: Radiologie, Pathologie und Nuklearmedizin.

„Im universitären Sarkomzentrum haben die Patienten unmittelbaren Zugang zu modernster Diagnostik und Behandlung – gemäß dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens und der Forschung“, so Dr. Carsten Neumann, Stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie am UKR und Koordinator des Sarkomzentrums.

Damit Patienten und Einweiser einen klar definierten Ansprechpartner haben, wurde in der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie eine Sarkomsprechstunde eingerichtet, die von einem erfahrenen Unfallchirurgen und/oder Plastischen Chirurgen geleitet wird.

Hier besteht auch eine Kooperation mit der Abteilung für Sarkome und Muskuloskelettale Tumoren des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg (Professor Dr. Axel Hillmann). Von der Sarkomsprechstunde werden die Patienten in der interdisziplinären Sarkomkonferenz am UKR angemeldet, in der das diagnostische und therapeutische Vorgehen für jeden Patienten individuell durch die Experten der jeweiligen Fachgebiete festgelegt wird.

Operationen an speziellen Lokalisationen werden von den zuständigen Kliniken fachbezogen nach interdisziplinärer Festlegung des Behandlungsregimes durchgeführt (z.B. Dermatologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Thoraxchirurgie).

Die medikamentöse und/oder strahlentherapeutische Behandlung erfolgt mit modernsten Therapieverfahren, in den hierauf spezialisierten Kliniken der Onkologie und Strahlentherapie am UKR. Im Rahmen klinischer Studien können Patienten auch mit neuartigen Therapieverfahren am UKR behandelt werden.

1. Ostbayerisches Sarkomsymposium: Informationen für Ärzte, Patienten und Angehörige

Um die Leistungen und Beteiligten des Sarkomzentrums vorzustellen, veranstaltet das Zentrum am Freitag, den 28. und Samstag, den 29. Februar 2020 das 1. Ostbayerische Sarkomsymposium. Dieses findet am Freitag von 16:00 bis 18:00 Uhr und am Samstag von 09:00 bis 13:00 Uhr bei freiem Eintritt im Kleinen Hörsaal des UKR statt.

„Im Rahmen des 1. Ostbayerischen Sarkomsymposiums möchten wir Betroffene und Angehörige, aber auch Ärzte, Therapeuten, Pflegekräfte sowie alle Interessierten über aktuelle diagnostische und therapeutische Möglichkeiten in der Sarkombehandlung informieren. Auch berichtet eine Patientin, bei der ein Sarkom erfolgreich behandelt werden konnte, über ihre Erfahrungen und Nachwirkungen der Behandlung“, so Thiha Aung, der die interdisziplinäre Sprechstunde für muskuloskelettale Tumoren am UKR mit aufgebaut hat und nun das Symposium zusammen mit Professor Dr. Silke Härteis organisiert.

Zahlreiche Experten in der Sarkomdiagnostik und -therapie aus ganz Deutschland nehmen als Referenten an dieser Veranstaltung teil. Dazu zählen unter anderem der Pathologe Professor Dr. Schildhaus (Essen), der Onkologe Professor Dr. Sebastian Bauer (Essen), und die Plastischen Chirurgen Professor Dr. Hans-Ulrich Steinau (Essen) und Professor Dr. Marcus Lehnhardt (Bochum).

Stephanie Schmidbauer
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