„SecuRIn“: Innovationen in Industrie 4.0 sicher gestalten
Laut dem Branchenverband BITKOM planen 69 Prozent der Unternehmen Prozessverbesserungen durch Industrie 4.0 . Die bisher mangelnde IT-Sicherheit ist das wesentlichste Hemmnis auf diesem Weg. Gleichzeitig bietet die Digitalisierung mit Industrie 4.0 Chancen für wichtige Innovationen. Die Frage die sich stellt ist: Wie lassen sich innovative Lösungen in Industrie 4.0 sicher gestalten?
An dieser hochaktuellen Fragestellung arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften aus den Bereichen Informatik, Soziale Arbeit und Elektrotechnik interdisziplinär und in Kooperation mit Unternehmen und gesellschaftlichen Einrichtungen der Region.
Der Forschungsschwerpunkt ist „SecuRIn – Security Referenzmodell Industrie 4.0“, der vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) im Rahmen des Förderprogramms „Entwicklung und Etablierung von Schwerpunkten angewandter Forschung an niedersächsischen Fachhochschulen“ fünf Jahre mit insgesamt einer Million Euro aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab der Volkswagenstiftung gefördert wird.
Seit dem Siegeszug des Smartphones setzen intelligente Produkte wie Smart TVs, Smart Watches, Waagen, Überwachungskameras und vernetzte Autos den Trend. Bisher arbeiten diese Produkte noch weitgehend isoliert. Ansätze zur Vernetzung bestehen hauptsächlich darin, wie im Konzept der Smart City, Daten aus den Sensoren zentralisiert durch Cloud Services auszuwerten, wie zum Beispiel die aktuellen Angebote von Amazon, IBM und Microsoft.
Im Forschungsschwerpunkt SecuRIn sollen intelligente Produkte in Arbeitsabläufen auch gemeinsam mit Menschen sicher kommunizieren und interagieren. Statt Daten in zentralen Cloud Services zu verarbeiten, ist es das Ziel, gesicherte Netzwerke für Industrie 4.0 Anwendungen automatisiert bereit zu stellen. Wichtige Aspekte dabei sind Datenschutz und IT-Sicherheit.
Dabei werden in Kooperation zwischen Sozialer Arbeit, Informatik und Praxispartnern E-Health Anwendungen realisiert, die Menschen in der Rehabilitation von höheren kognitiven Steuerungsfunktionen und bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess unterstützen. Diese Entwicklungen werden durch eine Evaluationsstudie begleitet.
Bei der Car2X Kommunikation und der Einführung von IP Technologien im Fahrzeug wird untersucht, wie man IT-Sicherheit in Form von Maßnahmen zur Prävention und zum Monitoring in den Entwicklungsprozess integrieren kann.
„Ziel dieses interdisziplinären Forschungsschwerpunkts ist es Vorgehensmodelle zu entwickeln, die Unternehmen dabei unterstützen, Anwendungen im Bereich Industrie 4.0 in Zukunft sicher zu entwickeln und während des gesamten Lebenszyklus sicher zu betreiben“, sagt Prof. Dr. Ina Schiering (Informatik), Sprecherin des Forschungsschwerpunktes und Leiterin des Teilprojekts „Security in dynamischen Workflows in Industrie 4.0“. Weitere Teilprojekte leiten Prof. Dr. med. Sandra Müller (Soziale Arbeit), „Einsatz mobiler Endgeräte in der Rehabilitation von Patienten mit exekutiver Dysfunktion“, Prof. Dr. Gert Bikker (Informatik), „Security in Automotive Netzwerken“ und Prof. Dr. Diederich Wermser (Elektrotechnik), „Software Defined Networking für Industrie 4.0“.
Kontakt:
Prof. Dr. Ina Schiering
Telefon: (+49) 5331 939 31140
Telefax: (+49) 5331 939 31142
E-Mail: i.schiering@ostfalia.de
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