Sichere Rechtsgrundlage für energetische Sanierung

Ein interdisziplinäres Projekt an der Uni Kassel entwickelt Vorschläge, wie das Privatrecht eine sichere Grundlage für energetische Sanierung anbieten kann.

Für das Wohnen verbrauchen die Deutschen genauso viel Primärenergie wie in der Industrie und im Verkehr. Soll die Energiewende gelingen, muss auch hier der Energieverbrauch gesenkt werden. Oft ist es ein Hindernis, dass sich mehrere Privatpersonen und Unternehmen über Schritte zur Steigerung der Energieeffizienz einigen müssen, zumeist in Form eines Vertrages.

Deshalb entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen der Universität Kassel in dem Projekt „Energieeffizienter Wohnraum am Beispiel Kassel (EnWorKS)“ Vorschläge, wie das Privatrecht genutzt oder verbessert werden kann – Ziel ist, dass Mieter und Vermieter oder mehrere Eigentümer von selbst genutztem Wohnraum bereit und in der Lage sind, die technisch mögliche Energieeffizienzsteigerung in Gebäuden umzusetzen.

„Das geht natürlich nur, wenn das umwelt- und gesellschaftsverträglich erfolgt“, sagt Prof. Dr. Martina Deckert, Leiterin des Fachgebiets Bürgerliches Recht, Gesellschafts- und Wettbewerbsrecht an der Universität Kassel und Koordinatorin des Projektes.

Deshalb werden in dem Projekt mehrere Praxispartner wie die Stadtwerke Kassel, die WOHNSTADT Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH, Kassel, und die GRE Gesellschaft für rationelle Energieverwendung e.V., ebenfalls Kassel, eingebunden. Die Projektpartner aus Praxis und Wissenschaft entwickeln innovative Vorschläge, die technisch vorausschauend, ökonomisch effizient, politisch durchsetzbar, gesellschaftlich akzeptiert und juristisch praktikabel sind.

Im Projekt EnWorKS arbeiten das Fachgebiet Bürgerliches Recht, Gesellschafts- und Wettbewerbsrecht, das Fachgebiet Bauphysik und das Fachgebiet Grundlagen des Rechts, Privatrecht und Ökonomik des Zivilrechts der Universität Kassel zusammen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit über 792.000 Euro. Es ist im Oktober 2013 gestartet.

Kontakt:
Prof. Dr. Martina Deckert
Universität Kassel
FB 7 – Wirtschaftswissenschaften
Fachgebiet Bürgerliches Recht, Gesellschafts- und Wettbewerbsrecht
Tel.: 0561 804-3124
E-Mail: deckert@uni-kassel.de
Prof. Dr. Georg von Wangenheim
Universität Kassel
FB 7 – Wirtschaftswissenschaften
Fachgebiet Grundlagen des Rechts, Privatrecht und Ökonomik des Zivilrechts
Tel.: 0561 804-1946
E-Mail: g.wangenheim@uni-kassel.de
Prof. Dr.-Ing. Anton Maas
Universität Kassel
FB 6 – Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung
Fachgebiet Bauphysik
Tel.: 0561 804-2414
E-Mail: maas@uni-kassel.de

Media Contact

Sebastian Mense Universität Kassel

Weitere Informationen:

http://www.uni-kassel.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane

…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….

Neue Perspektiven für die Materialerkennung

SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…

Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck

Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…