Handy-TV: Lizenzvergaben kurbeln europäischen Markt an
Der Markt für die mobile TV-Nutzung auf dem Handy kommt in den USA und Europa durch neue Impulse zunehmend in Fahrt. Erst am Sonntag hat der größte US-amerikanische Mobilfunkbetreiber AT&T Wireless, der über 71,4 Mio. Mobilfunkkunden betreut, einen eigenen Mobile-TV-Service gestartet.
Der Dienst umfasst zehn unterschiedliche TV-Kanäle, die zu einem monatlichen Fixpreis von 15 Dollar auch Inhalte von Sony Pictures im Programm haben. Mit dem neuen Service will das Mobilfunkunternehmen den Anreiz für Kunden erhöhen, sich für derartige Zusatz-Datendienste anzumelden. Auch in Europa kommt der bislang oft als Nischenmarkt verschrieene Mobile-TV-Sektor wieder zunehmend in Bewegung. So werden noch dieses Monat in Großbritannien die für Wireless-Dienste wie Handy-TV benötigten Frequenzen versteigert. In Frankreich plant die Regierung die Vergabe einer Lizenz für einen mobilen 13-Kanal-Video-Service im Juni. Nicht zuletzt soll auch in Deutschland noch dieses Jahr vom Gemeinschaftsunternehmen Mobile 3.0 ein entsprechender Videodienst starten.
„Im vergangen Jahr wurde in Deutschland seitens der Landesmedienanstalten eine Sendelizenz für DVB-H ausgeschrieben. Diese Sendelizenz erlaubt es, mit Hilfe der DVB-H-Technik derzeit 14 TV-Sender und drei Radiostationen sowie Datendienste für den mobilen Empfang auszustrahlen“, erklärt ein Sprecher von Mobile 3.0 gegenüber pressetext. Bei der Ausschreibung der Landesmedienanstalten hätten sich insgesamt 29 Unternehmen um Lizenzen beworben. „Den Zuschlag haben wir im Januar 2008 erhalten“, ergänzt der Sprecher. Zur Zeit bereite das Unternehmen den Aufbau des Sendenetzes sowie die Vermarktung des künftigen Dienstes vor. „Das Sendenetz wird zur EM in mindestens vier deutschen Städten seinen Betrieb aufnehmen“, kündigt das Unternehmen an. Anschließend sei bis 2015 der sukzessive Ausbau des Sendenetzes vorgesehen. „Bis Ende 2008 etwa werden alle 16 Landeshauptstädte – darunter Hamburg, Berlin, München, Düsseldorf – versorgt sein“, betont der Mobile-3.0-Sprecher.
„Die Nutzer des Dienstes werden zum Start zunächst mindestens neun TV-Sender empfangen: ARD, ZDF, RTL, PRO 7, SAT.1, VOX, n-tv, N24 sowie einen regionalen TV-Sender, der in den einzelnen Gebieten jeweils unterschiedlich ist und lokale Informationen bietet“, erläutert der Unternehmenssprecher. Um die vorgesehenen 14 TV-Programme voll zu belegen, sollen weitere Sender dann später folgen. Auch was die finanzielle Seite betrifft, hat man bereits konkrete Vorstellungen. „Der von Mobile 3.0 angebotene Dienst wird für den Endkunden voraussichtlich zwischen fünf und zehn Euro kosten. Die Vermarktung und damit die Preisgestaltung werden jedoch Vertriebspartner übernehmen“, stellt das Unternehmen klar.
Unumstrittener Weltmarktführer im Bereich Handy-TV ist derzeit immer noch Japan. An die 20 Mio. Mobilfunkgeräte sind dort einer aktuellen Erhebung des Marktforschungsunternehmens In-Stat http://www.instat.com zufolge bereits mit passenden Receivern ausgestattet. An zweiter Stelle folgt Südkorea mit 8,2 Mio. Geräten. In-Stat schätzt, dass es Ende des vergangenen Jahres bereits 29,7 Mio. Mobile-TV-Nutzer weltweit gegeben hat. Für die Zukunft rechnen die Marktforscher aber mit einer annähernden Verdopplung dieses Werts. So sollen gegen Ende 2008 rund 57 Mio. Kunden auf ihrem Handy TV-Inhalte nutzen.
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