Prognose: 2013 nutzen mehr als eine Mrd. User Online-Videos
Die Zahl der User, die auf Videoinhalte über den Weg des Internets zugreifen, wird sich in den nächsten Jahren nahezu vervierfachen. Bis zum Jahr 2013 werden somit mindestens eine Mrd. Menschen Online-Videos nutzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des britischen Marktforschungsinstituts ABI Research.
Demnach würde das rasante Wachstum in diesem Bereich vor allem von der sich ausweitenden Breitbandpenetration, steigenden Verbindungsgeschwindigkeiten und einer generell flächendeckenden Internet-Infrastruktur angefeuert werden. Für Anbieter sei der Online-Video-Boom Fluch und Segen zugleich. Im Wesentlichen hätten diese aber dadurch eine Vielzahl neuer Einkunftsmöglichkeiten, heißt es in dem Bericht.
„Die rapide steigende Nutzung von Breitband-Videos lässt eine Reihe neuer Möglichkeiten für die verschiedensten Marktsektoren entstehen“, erklärt Cesar Bachelet, Senior Analyst bei ABI Research. Eine Vielzahl von Akteuren würde sich derzeit geradezu um dieses boomende Marktsegment reißen. „Dies trifft nicht nur auf Content-Eigentümer wie die BBC oder NBC Universal und Internetportale wie AOL oder Yahoo zu, sondern gilt genauso für Neuzugänge aus dem Bereich der User-generierten Inhalte wie YouTube oder Dailymotion“, ergänzt Bachelet. Zudem würden auch Breitband-Video-Seiten wie CinemaNow oder Lovefilm und Internet-TV-Provider wie Apple oder Zattoo versuchen, sich ein Stück vom Kuchen in diesem Marktsegment zu sichern.
Neben dem Ausmaß verändern sich laut den Analysten von ABI Research aber auch die Methoden, wie Videoinhalte aus dem Internet an die Nutzer übermittelt werden. Vor allem der Versuch, die durch die Online-Betrachtung von Videomaterial entstehende Belastung der Netzinfrastruktur zu reduzieren, sei in diesem Zusammenhang ein entscheidender Aspekt. So bemühen sich viele der Content-Netzwerke beispielsweise verstärkt darum, ihre Inhalte so nahe am Endverbraucher wie möglich zwischenzuspeichern, um so die Beanspruchung des Netzes insgesamt zu minimieren. Die Verwendung von Peer-to-Peer- und Hybrid-Netzwerken sei in dieser Hinsicht ein vielversprechender Ansatz.
Die enorme Ausbreitung der Online-Videos stelle für traditionelle Pay-TV-Anbieter eine zunehmend große Herausforderung dar. Diese könnten es sich nicht leisten, der Entwicklung in diesem Bereich tatenlos zuzusehen. „Pay-TV-Anbieter sollten davon absehen, vorschnell defensive Maßnahmen zu ergreifen, die den Konsumenten von der Verwendung derartiger Online-Services abbringen sollen“, betont Bachelet. Auf diese Weise würden sie lediglich die eigenen Kunden vergraulen. „Sie müssen stattdessen lernen, die mutmaßliche Bedrohung als potenziell gewinnbringende Möglichkeit zu verstehen“, rät Bachelet. Insbesondere für solche Anbieter, die bereits über eine eigene Breitband-Infrastruktur verfügen, könnten computerbasierte Dienste eine ideale Ergänzung zu ihrem traditionellen Angebot darstellen. „Auf diese Weise könnten sie eine völlig neue Zielgruppe ansprechen“, so Bachelet.
Media Contact
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