"ORF interaktiv" – Intelligentes Fernsehen bei den Olympischen Spielen in Peking

Nach dem Start von HDTV bei der EURO 08 setzt der ORF einen weiteren Schritt in die Zukunft des Fernsehens. „ORF interaktiv“ bei den Olympischen Spielen in Peking vom 8. – 24. August 2008 macht Fernsehen noch spannender und interessanter – die Zuschauerinnen und Zuschauer dynamisieren und verändern die ORF-Olympiaübertragungen, indem sie dem Regisseur via Fernbedienung ständig ein Feedback über Programmauswahl und Programmwünsche geben.

Ein Moderator führt das interaktive Programmangebot. Das Versuchsprojekt wird in 500 Haushalten in ganz Österreich durchgeführt. Das Versuchsprojekt wird mit 500 aonTV-Kunden von Telekom Austria in ganz Österreich durchgeführt und dient der Anwendung der bisherigen Ergebnisse des europäischen Forschungsprojekts „LIVE – Staging of Media Events“.

Interessierte können sich noch bis zum 20. Juli kostenlos unter http://www.pilotversuch-orf.telekom.at anmelden.

Prominente Forschungs-Partner: Fraunhofer IAIS, ORF, Salzburg Research uvm.

Das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS koordiniert dieses EU-Projekt, aus dem „ORF interaktiv“ entstammt, in dem es zusammen mit ORF sowie sieben weiteren renommierten Partnern neue interaktive Formate und Technologien mit der finanziellen Unterstützung der Europäischen Kommission erforscht. Das Projekt ist mit einem Budget von 12 Millionen Euro dotiert. Neben dem ORF sind Salzburg Research, die Kunsthochschule für Medien Köln, Atos Origin, die Universität Bradford, die Universität Ljubljana, die Fachhochschule Köln und Pixelpark an dem Forschungsprojekt beteiligt.

Zuschauer als Co-Regisseure –
Fraunhofer IAIS erforscht und entwickelt innovative Systeme, um Daten zu analysieren und Informationen zu erschließen, in Software und Hardware. Die Kernkompetenzen des Instituts umfassen maschinelles Lernen und adaptive Systeme, Data Mining und Business Intelligence, automatische Medienanalyse, interaktive Erschließung und Exploration sowie autonome Systeme.

Die Fernsehdigitalisierung macht es möglich: mit „ORF interaktiv“ werden aussagekräftige Zusammenhänge zwischen den Präferenzen der Zuschauerinnen und Zuschauern und analysiertem Video- und Archivmaterial in Echtzeit verarbeitet und an den Regisseur zur Lenkung des Produktionsprozesses weitergeleitet. Dieser reagiert darauf und lässt die Zuschauer über die Auswahl mit entscheiden. Ein Moderator lenkt die Zuschauer dabei durch das Programmangebot.

So macht er etwa während der Übertragung des Marathons darauf aufmerksam, dass auf einem weiteren Kanal Interviews mit den Lauf-Favoriten und auf dem nächsten der Start einer Segelregatta ausgestrahlt werden und kündigt später rechtzeitig an, dass bald der Marathon-Zieleinlauf bevorsteht. Verknüpft wird, was bei dem Standard von Live-Übertragungen mit Einkanalrundfunkansatz nicht verknüpft werden kann: Aufnahmen der verschiedenen live arbeitenden Kameras, Archiv-Material, Hintergrundberichte und die Zuschauerpräferenzen. Stimmt die Prognose des Forschungsteams könnte die Frage „Hast du das im Fernsehen gesehen?“ bald durch ein „Wie hast du das gesehen?“ ersetzt werden.

Völlig neuartig ist darüber hinaus die zusätzliche Verpflichtung mehrerer international renommierter VJ?s, die einige der aus Peking kommenden Bilder musikalisch und künstlerisch remixen. Zu Gast sind die Gruppen 4youreye aus Wien, Filmlichter aus Köln sowie die Londoner Addictive TV.

500 aonTV-Kunden testen intelligente TV-Dienste.
Für den Feldversuch „ORF interaktiv“ wurden 500 Haushalte aus dem IPTV-Kundenkreis der Telekom Austria ausgewählt. Die vorhandenen IPTV Set-top Boxen ermöglichen den Testzuschauern die Interaktion bei den Olympischen Spielen in Peking.

Ist dieses europäische Konzept erfolgreich, eröffnen sich völlig neue Perspektiven für Live-Events wie die Olympischen Spiele oder den FIFA Weltcup und auch für die Live-Berichterstattung bei politischen Wahlen. „ORF interaktiv“ ermöglicht eine breitere Abdeckung von Live-Events sowie Zusatzinformationen für die Zuschauer. Mit dem neuen Service wird es erstmals möglich sein, auf die Wünsche des Publikums in Echtzeit zu reagieren, indem gleichzeitig mehrere Perspektiven eines Live-Events präsentiert werden.

Kontakt:
Dr.-Ing. Jobst Löffler
+49 2242 14- 1956
jobst.loeffler@iais.fraunhofer.de
Dr.-Ing. Joachim Köhler
+49 2242 14- 1900
Joachim.Koehler@iais.fraunhofer.de

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Sabine Nebelung Fraunhofer-Gesellschaft

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