Internet-Wachstum sprengt alle Erwartungen
Das Internet wächst schneller als erwartet. Laut den neuesten Zahlen, die Google-Entwickler Jesse Alpert und Nissan Hajaj kürzlich im unternehmenseigenen Blog veröffentlicht haben, existieren zum gegenwärtigen Zeitpunkt rund eine Bio. eigenständiger Webadressen.
Im Vergleich: Bei der ersten Erstellung des Google-Index 1998 war die Zahl der gefundenen Unique-URLs mit 29 Mio. Seiten noch vergleichsweise bescheiden ausgefallen. Doch bereits im Jahr 2000 wurde das rasante Wachstum des neuen Mediums durch das Knacken der Ein-Mrd.-Marke deutlich. Die aktuellen Zahlen seien jedoch sogar für die Google-Mitarbeiter selbst eine Überraschung gewesen, geben sie in ihrem Blog-Eintrag zu. Sie bedeuten ein Wachstum um den Faktor 1.000 in nur acht Jahren. Umgerechnet heißt das, dass im Durchschnitt an die 4.000 neue Webadressen pro Sekunde hinzukommen.
„Wir wissen zwar schon lange, dass das Web groß ist“, beginnen Alpert und Hajaj. „Doch in Anbetracht der neuesten Zahlen sind sogar unsere eigenen Suchmaschinenentwickler in Ehrfurcht erstarrt“, erklären die beiden Google-Mitarbeiter. Mit einem Anstieg um das Tausendfache in den vergangenen acht Jahren habe die Größe des Internets heute einen neuen „Meilenstein“ erreicht.
Dabei wurden für die aktuelle Messung gar nicht alle gefundenen Webseiten mitgezählt. „In Wirklichkeit haben wir sogar mehr als eine Bio. individuelle Links gefunden, aber nicht alle davon führen zu eindeutigen Webseiten“, erläutern die Google-Entwickler. So würden etwa viele Seiten über mehrere URL-Adressen verfügen, die inhaltlich zumeist aber nur automatisch generierte Kopien voneinander seien. „Sogar nachdem wir diese Duplikate ausgeschlossen haben, kommen wir immer noch auf eine Bio. URLs. Die Zahl der individuellen Websites wächst demnach täglich um mehrere Mrd. Seiten an“, stellen Alpert und Hajaj fest.
„In Anbetracht des rasanten Wachstums des Internets sind Suchmaschinenbetreiber zunehmend gefordert, für eine ausreichende Qualität der Ergebnisse bei Suchanfragen zu sorgen“, stellt Google-Sprecher Stefan Keuchel im Gespräch mit pressetext fest. Für den Nutzer sei es nicht unbedingt ausschlaggebend, wie viele Seiten es im Web gebe. „Wesentliches Kriterium auf Nutzerseite bleibt die Qualität der Suchtreffer. Sie entscheidet, für welche Suchmaschine sich jemand letztendlich entschließt“, ergänzt Keuchel. Wichtig sei in diesem Zusammenhang vor allem, dass die relevantesten Treffer an vorderster Stelle in den Suchergebnissen zu finden sind. „Dass Google in dieser Hinsicht deutlich vor der Konkurrenz liegt, bestätigen unsere Nutzerzahlen“, meint Keuchel.
Um mit dem ständigen Zuwachs an neuen Internetseiten Schritt halten zu können, arbeite Google kontinuierlich an einer technischen Weiterentwicklung der Websuche. „Parallel hierzu haben wir aber auch festgestellt, dass sich die Suchkompetenz der Nutzer in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat. Während etwa früher häufig noch nach einzelnen Wörtern gesucht wurde, ist heute die Zwei- oder Drei-Wort-Suche die gängigste Form“, schildert Keuchel. „Je konkreter die Suchanfrage des Nutzers ist, desto besser kann die Qualität der Suchergebnisse sein“, so Keuchel abschließend.
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