Benachteiligte Jugendliche für das Internet begeistern
Die Stiftung Digitale Chancen und der weltweit führende Management- und Technologie-Dienstleister Accenture starten eine Schulungsreihe für Mitarbeiter gemeinnütziger Verbände und Träger, die öffentliche Internetzugänge anbieten.
Bei den Schulungen lernen die Betreiber von Zugangsorten wie öffentlichen Bibliotheken, Jugendzentren und Internetcafés, wie sie benachteiligte Jugendliche an das Internet heranführen. Eine Studie von Accenture belegt, dass neben der technischen Ausstattung vor allem die unzureichende Ausbildung ein Problem darstellt. Das Projekt ist Teil der Stiftung Digitale Chancen, die im Jahr 2002 von AOL Deutschland und der Universität Bremen gegründet wurde. Der erste Partner von Seiten der gemeinnützigen Einrichtungen ist der CVJM. Wert des Schulungs- und Beratungsprojekts von Accenture ist 250.000 EURO.
Benachteiligte Jugendliche sind offline
Obwohl nahezu die Hälfte der Bundesbürger inzwischen das Internet nutzt, stagniert die weitere Verbreitung. Ohne zusätzliche Anstrengungen und Anreize werden weite Teile der Bevölkerung von den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien nicht profitieren. Ziel der Stiftung Digitale Chancen ist es daher, Menschen für die Möglichkeiten des Internet zu interessieren und sie beim Einstieg zu unterstützen. Neben einer umfassenden Hilfe für Internet-Einsteiger unterstützt die Stiftung Anbieter von nicht-kommerziellen Internetzugängen bei Fragen rund um Technik, Finanzierung oder Management. Stifter sind der Internetanbieter AOL Deutschland, die Universität Bremen und Accenture.
Nach einer aktuellen Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts EMNID planen nur wenige Nicht-Nutzer den Einstieg ins Internet. Fehlende Kompetenz, mangelnder Nutzen im Alltag und zu hohe Kosten werden bei den so genannten Offlinern am häufigsten als Motive für die Ablehnung des Internets genannt. Eine wichtige Gruppe der Offliner sind benachteiligte Jugendliche: sehr jung, mit unterdurchschnittlicher Ausbildung und geringem Einkommen. An diese Mitbürger richtet sich das gemeinsame Projekt der Stiftung und Accenture.
Über Projektarbeit Interesse wecken
Jugendliche mit geringem Ausbildungsstand und aus sozial schwachen Familien stehen hergebrachten Ausbildungsmethoden erfahrungsgemäß skeptisch gegenüber. Um sie effektiv und dauerhaft an die Nutzung des Internets für Freizeitgestaltung und zur beruflichen Planung heranzuführen, wird ihnen das Thema im Rahmen von Projektarbeit nahe gebracht. Gerhard Thomas, Geschäftsführer bei Accenture: „Mit der Methode Projektlernen, die sich in der offenen Jugendarbeit bewährt hat, wird Jugendlichen gleichzeitig inhaltliches Wissen und mediale Kompetenz vermittelt. Indem das Thema selbst gewählt wird, ist gewährleistet, dass das Projekt einen Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen hat und ausreichend Interesse für die Arbeit geweckt wird.“
Vermittlung von Internetkompetenz durch Projektlernen
Da die Methode Projektlernen sehr offen und flexibel ist, kommt den Betreuern als Moderatoren und Ratgebern eine herausragende Rolle zu. Auf diese Funktion werden sie in dem von Accenture konzipierten Training vorbereitet. Zunächst werden die Charakteristika der Zielgruppe erarbeitet und die Methode erklärt. Anschließend erproben die Teilnehmer die Methode in Gruppenarbeit selbst. Die Schulungen dauern einen Tag und sollen Mitarbeiter von öffentlichen Internetcafés befähigen, die Jugendarbeit mit neuen Medien effektiver zu gestalten und ihr Wissen an andere Multiplikatoren weiterzugeben. Im Rahmen der Schulungen werden Ansätze für praktische Projekte aufgezeigt und notwendige Fähigkeiten in den Bereichen Motivation, Gesprächsführung und Moderation erarbeitet. Ferner werden Kreativitätstechniken geübt, die für das Projektlernen nützlich sind. Nach dem Prinzip ,train the trainer soll sich die Schulungsreihe ab dem kommenden Jahr selbst tragen.
Accenture GmbH
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