Eine neue Innovationspolitik in Frankreich
Claudie Haigneré, Ministerin für Forschung und neue Technologien und Nicole Fontaine, Ministerin für Industrie, haben am 11. Dezember in Paris gemeinsam ihre Innovationspolitik vorgestellt.
Sie haben neue umfangreiche Maßnahmen angekündigt, deren Ziel es ist, den Firmen die Forschung und Entwicklung (FuE) und Innovation näher zu bringen und die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie zu intensivieren, d.h.:
1) Für die Investoren, die den innovativen Gesellschaften Mittel zu ihrer Entwicklung zur Verfügung stellen („business angels“), wird ein neues, steuerlich und juristisch angemessenes Produkt geschaffen: Die Einmanngesellschaft für Risikokapital (Société de Capital Risque Unipersonnelle).
2) Unter der Voraussetzung, dass die sogenannten „jungen innovativen Firmen“ weniger als 8 Jahre aktiv sind und sich dauerhaft im Bereich FuE engagieren, werden sie von Steuerermäßigungen und Aufwandserleichterungen profitieren.
3) Die Firmen werden ebenfalls von neuen Steuerermäßigungen für ihre Investitionen im Bereich FuK profitieren (Gewerbesteuer, beschleunigte degressive Abschreibung) und ab 2003 wird über die Entwicklung von Steuerguthaben in der Forschung nachgedacht.
4) Die Verfahren der Innovationsunterstützung werden durch Dezentralisierung und territoriale Dekonzentration bestimmter Hilfen vereinfacht; in diesem Zusammenhang wird die Verantwortung und Koordinationsrolle von Anvar vergrößert.
5) Die Aufwertung der FuE wird in den Unternehmen und Laboratorien durch konkrete Maßnahmen gefördert, deren Ziel es ist, Wissenschaft und Industrie anzunähern, die Innovationsbemühungen der Wissenschaftler anzuerkennen und sie zu einer größeren Anzahl von Patentanmeldungen zu bewegen und zur besseren Bewertung derselben. Die Mittel zugunsten des Gründungskapitals werden erhöht.
6) Es werden zahlreiche Aktionen organisiert, die darauf abzielen sollen, die Studenten mehr auf Studiengänge im Bereich Forschung und Innovation zu orientieren. Des Weiteren werden dem Europäischen Rat im Frühjahr 2003 europäische Initiativen von französischer Seite unterbreitet.
Diese Maßnahmen wurden in enger Zusammenarbeit mit Experten aus den Bereichen Forschung und Innovation erarbeitet. Um jedoch zum Frühlingsanfang einen entsprechenden Gesetzesentwurf formulieren zu können, wurde sofort eine breite Befragung der betroffenen Öffentlichkeit angeregt. Die Ministerinnen betonten: „Die Innovation hat einen großen Vorrang, denn sie bestimmt das wirtschaftliche Wachstum und den zukünftigen Wohlstand unserer Mitbürger. Es handelt sich dabei um eine erste Etappe, die unseren stetigen Willen veranschaulicht, diese Anstrengungen über die gesamte Legislaturperiode hinweg fortzuführen. Wir müssen alle zur Verfügung stehenden Energien mobilisieren“.
Anvar: Agence Nationale de Valorisation de la Recherche – Französische Behörde zur Aufwertung der Forschung.
Diesen Artikel finden Sie in „Wissenschaft-Frankreich“ wieder, einem elektronischen Bulletin über die französische wissenschaftliche Aktualität in deutscher Sprache.
Kostenloses Abonnement per Email : sciencetech@botschaft-frankreich.de mit dem Vermerk “ Wissenschaft-Frankreich „.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien
Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…