Mobilfunk und Internet für Katastrophenwarnungen
Deutsches Innenministerium will stärkere „Weckfunktion“ wie bei Sammel-SMS
Im Rahmen ihrer neuen Katastrophenschutz-Strategie lässt die deutsche Bundesregierung zusätzliche Möglichkeiten für die Warnung der Zivilbevölkerung prüfen. Wie der deutsche Bundesinnenminister Otto Schily in einer ersten Bilanz, gestern, Donnerstag, mitteilte, sollen dabei besonders Methoden der Mobilkommunikation und des Internet berücksichtigt werden.
Neben zentral gesteuerten Warnungen wie über Alarmfunkuhren, Rundfunk und Fernsehen sowie Presseagenturen wird auch die Möglichkeit einer Warnung über Mobilfunk und Internet untersucht. Vor allem die Erfahrungen mit dem Hochwasser im vergangenen Sommer hätten gezeigt, dass eine stärkere Weckfunktion bei der Warnung notwendig ist. Daher werden Einschaltlösungen für Radios oder Warn-SMS für Handys und über das Internet überprüft, heißt es aus dem Innenministerium. Eine ergänzende Alarmierung über das Festnetztelefon wird ebenfalls angedacht.
„Der Zivil- und Katastrophenschutz steht nach den Attentaten vom 11. September 2001 und der Flutkatastrophe an Elbe, Donau und ihren Nebenflüssen vor neuen Herausforderungen. Die Bundesregierung hat diese Ereignisse zum Anlass genommen, eine neue Strategie zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland zu entwickeln“, erklärte Schily. Vor allem bei großen nationalen Katastrophen sollen Information sowie die Koordination der Hilfskräfte verbessert werden.
Als ersten Schritt hat die Bundesregierung das gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ) in der Zentralstelle für Zivilschutz aufgebaut, das seit vergangenem Herbst einsatzfähig ist. Die Vernetzung der Informationssysteme von Bund und Ländern für den Zivil- und Katastrophenschutz erfolgt über das Deutsche Notfallvorsorge Informationssystem (deNIS). Die erste Ausbaustufe dieser Daten-Plattform steht seit Mitte Dezember zur Verfügung.
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