Kostendruck bringt Internet-Telefonie voran

Der IT- und TK-Spezialist NextiraOne sieht ein solides Wachstum der Investitionen für IP-Telefonie in den nächsten Jahren: „Praktisch alle größeren Telefonanlagen, die wir bei unseren Kunden installieren, sind IP-fähig. Da der gut geplante Einsatz für IP-Telefonie den Kunden deutliche Vorteile bringt, gehen wir von einem soliden zweistelligen Wachstum pro Jahr in diesem Bereich aus“, so die Einschätzung von Helmut Reisinger, Geschäftsführer von NextiraOne in Stuttgart. „Gerade in der aktuellen Wirtschaftslage, wo überall Kosten eingespart werden müssen, hilft der Einsatz der IP-Telefonie, die laufenden Kosten und den Administrationsaufwand zu reduzieren“, führt Reisinger aus.

Nach dem Verfall der Preise für klassische Telefongespräche seit 1998 hat die Internet-Telefonie zwar Einiges von ihrem Charme verloren. Sie hat aber ihren Einsatz in unternehmensinternen Netzen gefunden – hier ersetzt sie Standleitungen und ganze Nebenstellenanlagen. IP-Telefonie wird dabei transparent eingesetzt: Der Benutzer hat ein normales Telefon auf dem Schreibtisch und merkt nichts von der IP-Übertragung. Auf 16 Kilobit Bandbreite komprimiert wird eine gute Sprachqualität erreicht und gleichzeitig wenig Bandbreite auf den sonst für Datenverbindungen genutzten Leitungen benötigt. Werden in Unternehmensnetzwerken Bandbreiten von mindestens zwei Megabit für die Festverbindungen eingesetzt, lassen sich dort einige Sprachkanäle mit übertragen, ohne dass sich ein Qualitätsverlust für die Datenverbindungen bemerkbar macht. Die Einsparung an Standleitungen für Telefonie oder an Kosten für Wählverbindungen ist aber nicht der Hauptvorteil der IP-Telefonie.

Kostenvorteile kann man bei den TK-Anlagen selbst erzielen. Werden kleinere Büros und Filialen über IP-Telefonie an die Zentrale angeschlossen, können die Nebenstellenanlagen in den Filialen wegfallen. Damit reduzieren sich Anschaffungs-, Service- und Administrationskosten. „Einsparungen und Vorteile ergeben sich vor allem auf der Administrationsseite. Bei praktisch allen Herstellern von TK-Anlagen sind die Administrationstools wie auch die Leistungsmerkmale der großen Systeme für die Zentralen und der kleinen Systeme für die Filialen nicht homogen. Werden die Nebenstellen in den Filialen transparent auf die Anlage der Zentrale geschaltet, muss nur ein System gewartet und nur eine Benutzerverwaltung gepflegt werden, und alle Leistungsmerkmale des zentralen Systems stehen den Filialen zur Verfügung“, sagt Robert Willebrand, Geschäftsführer von Willebrand & Partner Kommunikationsberatungs GmbH.

Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass Zusatzsysteme, etwa für medienübergreifende Nachrichtensysteme (Unified Messaging), nur für das Zentralsystem angeschafft werden müssen. Nach Auffassung von Willebrand profitieren von der IP-Telefonie gerade Organisationen mit einer großen Zentrale und vielen kleineren Filiale, wie Sparkassen und andere lokale Finanzinstitute.

Trotz des Einsatzes der IP-Telefonie sehen Experten für die hausinterne Telefonie weiterhin noch die Trennung zwischen den IP-Verbindungen und der Leitungsvermittlung für Daten. Auch den gesamten Sprachverkehr auf den hausinternen IP-Netzen abzubilden, würde bedeuten, nicht nur bei der Projektierung einen Audit für die Leistung des Netzes durchzuführen, sondern sogar bei jedem größeren Wechsel einer Softwareversion, die über das Netz läuft. Aber nicht nur die Anfälligkeit der lokalen Ethernet-Netzwerke gegen Überlastung steht dem gemischten Daten-Sprach-Betrieb entgegen, sondern auch die durchschnittlichen Ausfallzeiten der lokalen Datennetze. Die von den robusten Telefonanlagen auch ohne Einsatz von redundanten, ausfallsicheren Netzwerk-Komponenten erreichbaren 99,95 Prozent Verfügbarkeit sind mit den komplexen Datennetzen nicht zu erreichen. Und wenn auch ein Unternehmen ein oder mehrere Stunden Ausfall des Datennetzes verkraften kann, sieht es mit dem Ausfall der Telefonie wesentlich kritischer aus.

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Gunnar Sohn pressetext.deutschland

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