Suchmaschine als „Google fürs Handy“
Mit dem neuen Mobilfunkstandard UMTS soll das mobile Internet tauglich für den Massenmarkt werden. Eine wichtige Voraussetzung für mobiles Surfen ist neben dem Browser eine möglichst intelligente Suchmaschine. Wie das Siemens-Forschungsmagazin Pictures of the Future in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, hat das französische Start-up-Unternehmen MotionBridge eine besonders schnelle und effiziente Suchfunktion entwickelt.
Die Suche funktioniert im gesamten mobilen Web – egal ob WAP-, i-mode- oder UMTS-Standard. Die Nutzer sind 50 bis 70 Prozent schneller auf der gewünschten Seite als mit der herkömmlichen Suche. Tippt der Anwender „Lufthansa“ oder „Amazon“, wird er direkt auf die Seiten der betreffenden Anbieter geleitet. Die Eingabe ist intuitiv und hat eine automatische Korrekturfunktion für Tippfehler: Wer „Weter“ oder „Wett“ eingibt, wird vom System gefragt, ob Wetter gemeint war. Die Eingabe ist auch numerisch möglich, so wie für das Schreiben von Kurzmitteilungen: Statt „Sport“ tippt der Nutzer die betreffende Ziffer nur einmal, was die Bedienung der kleinen Handy-Tasten erleichtert.
Untersuchungen haben ergeben, dass der Datenverkehr mit MotionBridge um 50 Prozent steigt. Bei Standards wie GPRS und UMTS, die über den Datenverkehr abgerechnet werden, lohnt sich das für die Anbieter. Diese verdienen auch an den Zusatzdiensten, wie Klingeltöne, die über MotionBridge aufgerufen und herunter geladen werden.
Die Suchmaschine bietet den Netzbetreibern weitere Möglichkeiten, ihre Angebote zu optimieren. Im Hintergrund der Software läuft ein umfangreiches Statistik-Programm, das beispielsweise die 20 häufigsten Suchbegriffe erfasst. Anbieter können diese Begriffe an prominenter Stelle platzieren und so die Zugriffe erhöhen.
Die Suchfunktion nutzen inzwischen die führenden Mobilfunkbetreiber Europas mit zusammen rund 75 Millionen Kunden, darunter T-Mobile in Deutschland, Großbritannien und Österreich, Orange in Frankreich und O2 in Großbritannien. MotionBridge ist vom Risikokapitalgeber Siemens Mobile Acceleration (SMAC) finanziert.
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