US-TV-Werbung künftig direkt an der Zielgruppe
Breite Zustimmung für System zu künftiger Media-Planung ohne Streuverluste
Ein neues System namens „Ad-ID“ für die Schaltung von TV-Spots revolutioniert digitale Werbung in den USA, so die Los Angeles Times. Die führenden US-Broadcast-Netzwerke – CBS, ABC, NBC und Fox – haben die Zustimmung für die Einführung eines 12-stelligen Codes gegeben, mit dem Werbeeinschaltungen effizienter verwaltet werden sollen. Mit Ad-ID können verschiedene Versionen von TV-Spots gesendet und das präzise Erreichen der Zielgruppe soll ermöglicht werden. Dies geht soweit, dass praktisch für jeden Haushalt ein spezieller Werbemix gesendet werden kann. Ein Beispiel: Ein Windelhersteller kann alle jene Haushalte mit seiner Werbung versorgen, wo Babies vorhanden sind. Das System sei ein neuer Standard für das künftige Monitoring der 263 Mrd. Dollar US-Werbe-Industrie.
Die Innovation wird mit der Einführung des Barcodes vor 30 Jahren verglichen. Ad-ID gibt Werbern die Möglichkeit, mittels eines webbasierten Systems spezielle Codes für deren TV-Spots zu verwenden. Somit kann jeder seine Werbung individuell verwalten und einsetzen. Unterstützung kam im Vorfeld von Seiten zahlreicher Werbe- und Handelsunternehmen, die diese technische Innovation sehr willkommen heißen.
Bis dato gab es einen 8-stelligen Code, mit dem vornehmlich gesendete TV-Werbung gehandhabt wurde. Ein überaltetes System, das bei der zunehmenden Umstellung auf digitale Systeme nicht einsatzfähig war und bei Kabel- und Satelliten-TV nicht verwendet werden konnte. Ad-ID vermeidet, laut Angaben der Los Angeles Times, auch Code-Wiederholungen, die in der Vergangenheit oft zur Sendung der falschen Werbeeinschaltungen geführt haben.
Den größten Vorteil in dieser Innovation sehen Experten in der Umgehung der Streuverluste. Unsummen geben Werber bis dato für die Erreichung der Zielgruppen aus. In Verbindung mit der Verbreitung der Radio-Frequenz-Identifikation (RFID) könne bald auch die effektive Evaluierung des Kaufverhaltens der US-Konsumenten vorgenommen werden. RFID ermöglicht die Erfassung und das Scannen von Produkten auch aus kurzer Entfernung. Somit werden die US-Endverbraucher künftig mit Hilfe von Ad-ID beworben und deren Kaufverhalten wird mittels RFID erfasst und in Folge analysiert.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.latimes.comAlle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien
Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.
Neueste Beiträge
Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme
Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…
Globale Studie identifiziert Gene für Depressionen in verschiedenen Ethnien
Neue genetische Risikofaktoren für Depression wurden erstmals in allen großen Weltbevölkerungen identifiziert und ermöglichen es Wissenschaftler*innen, das Risiko für Depression unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit vorherzusagen. Die bislang größte und…
Zurück zu den Grundlagen: Gesunder Lebensstil reduziert chronische Rückenschmerzen
Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich sind weltweit eine der Hauptursachen für Behinderungen, wobei viele Behandlungen wie Medikamente oft keine dauerhafte Linderung bieten. Forscher des Centre for Rural Health der Universität Sydney…