ICANN will völlig unabhängig sein
Die für die Domainverwaltung zuständige ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) will ihre Bindung an staatliche Stellen völlig abschütteln. Wenn ein Vertrag mit dem US-Handelsministerium im Jahr 2006 ausläuft, wolle seine Organisation unabhängig operieren, kündigte ICANN-Chef Paul Twomey laut einem Bericht des australischen IT-Dienstes AustralianIT an. ICANN werde ab diesem Zeitpunkt keiner staatlichen Behörde oder internationalen Organisation mehr unterstehen, sagte der gebürtige Australier Twomey. Auch für die UNO sei kein Platz in der künftigen ICANN-Struktur.
Bisher agierte die Behörde auf der Basis eines Vertrages mit der dem Handelsministerium unterstellten National Telecommunication and Information Adminstration (NTIA). Das Abkommen wurde in der Vergangenheit jeweils für ein Jahr verlängert. Bei der letzten Verlängerung im Vorjahr wurde der Zeitraum allerdings auf drei Jahre ausgedehnt, um ICANN Zeit zu geben, die Privatisierung vorzubereiten. pte berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=030918032
„Das Internet besteht aus 200.000 privaten Netzwerken, die durch private Abkommen miteinander verbunden sind“, sagte Twomey. Das Web könnte durch dieses Modell schnell wachsen. Es sei nicht an internationale Verträge gebunden. In einem 63-seitigen Strategiepapier skizziert die Organisation ihre Zukunft. Unter anderem sollen künftig Entwicklungsländer stärker eingebunden werden, es soll mehr regionale Meetings geben. Das Budget soll von derzeit 15,8 Mio. Dollar jährlich auf 19,5 Mio. Dollar angehoben werden. Ein Teil der Budgeterhöhung könnte dadurch hereinkommen, dass die Gebühren, die Registrare an ICANN überweisen müssen, angehoben werden. Mit dem zusätzlichen Geld will die ICANN unter anderem einen Fonds für Forschungen über Netzwerk-Sicherheit dotieren.
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