Lernen leicht gemacht
Forscher des Fraunhofer IGD Rostock diskutieren mit E-Learning-Experten im Workshop „Game Based Learning“ darüber, wie Anwendungstechniken aus der Computerspiele-Branche für das computerunterstützte Lernen genutzt werden können. Spielerische Lernmethoden für Groß und Klein stehen dabei im Mittelpunkt.
„Man lernt ein Leben lang!“ – Gerade im heutigen Informationszeitalter ist der Spruch aktueller denn je. Ausgeprägtes Fachwissen ist eine der Schlüsselqualifikationen, um sich auf dem umkämpften Arbeitsmarkt behaupten zu können. Doch nicht jedem ist das stetige Lernen ein alltägliches Bedürfnis. Oft fehlen schlicht die Motivation, die Lust oder ein effektiver und strukturierter Lernplan – Zeit also, sich über neue Formen des computerunterstützten Lernens und Lehrens Gedanken zu machen.
Im Rahmen der Deutschen E-Learning Fachtagung der Gesellschaft für Informatik (DelFi) und der Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) richtet das Fraunhofer IGD am 13.September 2005 am Institut den Fachworkshop „Game-Based-Learning – Spielbasiertes Lernen“ in Zusammenarbeit mit der Universität Rostock aus. Beiträge des Instituts, der Universitäten Rostock, Duisburg-Essen, Magdeburg, der FH Erfurt sowie der Games Academy Berlin bilden die Grundlage für kreative Diskussionsrunden, in denen die Workshopteilnehmer sich darüber austauschen, wie Spiel- und Lerntechniken aus dem Bereich der Computerspiele in die traditionellen Aus- und Weiterbildungskonzepte integriert werden können. Ziel ist es, Spaß und Emotionen in den Lernprozess einzubringen und ihn interaktiver zu gestalten. „Das viel beschworene spielerische Lernen als didaktisches Mittel zur Motivation ist auf alle Altersgruppen anwendbar. Verschiedenste Lerninhalte von einfachen Grundrechenarten über die Vermittlung historischer Ereignisse bis hin zu komplizierten Sachverhalten können mit Simulations- und Strategiespielen anschaulich vermittelt werden“, so Prof. Dr. Urban, Leiter des Fraunhofer IGD Rostock und der E-Learning Abteilung. „Dabei berücksichtigen die Programme den individuellen Lernfortschritt.“ Durch die sofortige Anwendung und Erprobung des neu erworbenen Wissens erzeugt das spielbasierte Lernen einen nachhaltigen Erinnerungseffekt. „Computerspiele als reinen Lückenfüller für die Freizeit zu bezeichnen ist nicht gerecht“, sagt Holger Diener, Leiter der Abteilung Entertainment Technologien am Fraunhofer IGD. „Spiele haben Eigenschaften, die auch für den E-Learning Bereich erstrebenswert sind: Sie fördern die Kommunikation, sind lehrreich, vermitteln mühelos ihre Funktionalität durch verschiedene Schwierigkeitsgrade oder mit Hilfe virtueller Charaktere und motivieren durch ihren Unterhaltungscharakter.“ Weiterer Vorteil: eine neue Unabhängigkeit von Ort und Zeit des Lernens. Der regelmäßige Gang in bestimmte Schulungseinrichtungen zu festgelegten Zeiten gehört damit der Vergangenheit an.
Die Veranstalter des Workshops hoffen auf einen regen Erfahrungsaustausch. Die Ergebnisse und Beiträge werden anschließend in einem Buch zusammengefasst und veröffentlicht.
Kontakt:
Prof. Dr. Bodo Urban
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung
Rostock
Telefon: 0381 4024-110
Telefax: 0381 4024 199
E-Mail: bodo.urban@igd-r.fraunhofer.de
Kurzprofil INI-GraphicsNet:
Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt sowie weiteren acht Institutionen in sechs Ländern: dem Centre for Advanced Media Technology (CAMTech), dem Centre for Graphics and Media Technology (CGMT), beide in Singapur, dem Centro de Computação Gráfica (CCG) in Guimarães und Coimbra (Portugal), The IMEDIA Academy in Providence, Rhode Island (USA), dem Omaha Graphics and Media Laboratory (OGM) in Nebraska (USA), dem Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), dem Institute for Graphic Interfaces (IGI) in Seoul (Süd-Korea) und dem Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GraphiTech) in Trento (Italien).
Diese Institutionen bilden das weltweit größte und leistungsfähigste Forschungs-Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung. Ihre Kernkompetenz ist die Visualisierung und interaktive Verarbeitung von Daten, Informationen und Wissen. Sie erforschen und entwickeln neue Interaktions- und Dialogformen für digitale Medien und realisieren innovative Systeme zur Kommunikation und graphisch-interaktiven Kooperation über Rechnernetzwerke. Innerhalb des Forschungsverbundes sind an den zehn Standorten über 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 500 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Der Etat betrug 2004 über 40 Millionen EURO.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.igd-r.fraunhofer.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien
Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.
Neueste Beiträge
Lichtmikroskopie: Computermodell ermöglicht bessere Bilder
Neue Deep-Learning-Architektur sorgt für höhere Effizienz. Die Lichtmikroskopie ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Untersuchung unterschiedlichster Proben. Details werden dabei erst mit Hilfe der computergestützten Bildverarbeitung sichtbar. Obwohl bereits enorme Fortschritte…
Neue Maßstäbe in der Filtertechnik
Aerosolabscheider „MiniMax“ überzeugt mit herausragender Leistung und Effizienz. Angesichts wachsender gesetzlicher und industrieller Anforderungen ist die Entwicklung effizienter Abgasreinigungstechnologien sehr wichtig. Besonders in technischen Prozessen steigt der Bedarf an innovativen…
SpecPlate: Besserer Standard für die Laboranalytik
Mehr Effizienz, Tempo und Präzision bei Laboranalysen sowie ein drastisch reduzierter Materialverbrauch: Mit der SpecPlate ersetzt das Spin-off PHABIOC aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durch innovatives Design gleich…