Sponsoring-Erfolge messen: automatisiert und objektiv
DIRECT INFO ermöglicht automatische Erfolgskontrolle von Sportsponsoring / Workshop zeigt Projektergebnisse und neueste Trends der Medientechnologie
Die Medien- und Unterhaltungsindustrie ist auf dem Vormarsch. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft PriceWaterhouseCoopers wachsen ihre Umsätze bis zum Jahr 2008 um durchschnittlich 4,7 Prozent jährlich und damit weit mehr als die Gesamtwirtschaft in Deutschland. Neben der deutlich steigenden Bedeutung der Werbung im Internet bietet vor allem die zunehmende Digitalisierung der Inhalte große Potenziale. Damit einher geht die Notwendigkeit, neue Methoden und Technologien zur Be- und Verarbeitung sowie zur Analyse und Bereitstellung digitaler Multimediainhalte zu entwickeln. Die Abteilung Cognitive Computing and Medical Imaging des Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung beschäftigt sich deshalb in verschiedenen Projekten mit diesem Themengebiet.
Im EU-geförderten Projekt DIRECT INFO entwickeln die Wissenschaftler beispielsweise ein System zur automatischen Erfolgskontrolle von Sponsoringaktivitäten basierend auf der Analyse von TV-Übertragungen.
Knapp zwei Milliarden Euro jährlich geben deutsche Unternehmen aus, um vom positiven Image bekannter Mannschaften oder einzelner Sportler zu profitieren. Diese immensen Beträge machen die Notwendigkeit einer effektiven Erfolgskontrolle deutlich. Doch eben diese ist mit den heute zur Verfügung stehenden Technologien nur unzureichend möglich. Noch beschäftigen die Media-agenturen meist zahlreiche Mitarbeiter, um die einzelnen Sender und Programme nach Sponsorennennungen abzusuchen. „Mit DIRECT INFO soll die Überwachung und Analyse von Multimediainhalten wesentlich vereinfacht werden“, so Volker Hahn, Leiter des Projekts am Fraunhofer IGD. DIRECT INFO misst nicht nur Anzahl und Zeitpunkt der Nennungen der Sponsoren, sondern berücksichtigt auch Zusatzinformationen zum Kontext, in dem die Nennung erfolgt. Das Sponsoring-Unternehmen erfährt also nicht nur, wann und wie oft es in Zusammenhang mit dem Gesponserten genannt wurde, sondern auch, in welchem Zusammenhang sein Name gefallen ist und ob es positiv, negativ oder neutral dargestellt wurde. Manuelle Eingriffe sollen auf die Kontrolle der vom System gelieferten Ergebnisse reduziert werden. Dadurch wird der personelle Aufwand erheblich reduziert und die Kosten für eine effektive Kontrolle der Sponsoringerfolge fallen bedeutend geringer aus.
Damit ist das System für verschiedene Zielgruppen interessant. Zum einen ermöglicht es Media- und PR-Agenturen, ihren Kunden einen objektiven Erfolgsnachweis für ihre Aktivitäten zu liefern. Zum anderen können Sportler oder Sportvereine die Ergebnisse nutzen, um neue Sponsoren zu akquirieren. Letztlich ist das System auch für kleinere Sponsoring-interessierte Unternehmen interessant. Ein erster Prototyp von DIRECT INFO wird bereits diesen September fertiggestellt.
Die Ergebnisse dieses Projekts stellen die Forscher im Rahmen des Workshops „Future Challenges for Media Management & Monitoring“ am 17. und 18. Oktober 2005 im Fraunhofer IGD in Darmstadt vor. An diesen beiden Tagen bieten außerdem zahlreiche Experten aus Wissenschaft und Praxis Einblick in neueste Trends und technologische Entwicklungen im Medienbereich. Wie wird die Fernseh-werbung der Zukunft aussehen? Mit Hilfe welcher Technologien können multimediale Daten analysiert und effektiv verwaltet werden? Welchen Nutzen hat der Endanwender von den neuen Technologien?
Diese und viele weitere Fragen wird der Workshop klären, eine Ausstellung bietet Gelegenheit, sich über neue Technologien zu informieren. Ziel des Workshops ist es, Forscher und Praktiker, Anwender und Hersteller zusammen zu bringen und so eine Plattform für den Austausch von Ideen zu bieten.
Workshop „Future Challenges for Media Management & Monitoring“
Termin: 17. / 18. Oktober 2005
Ort: Fraunhofer IGD, Fraunhoferstraße 5, 64283 Darmstadt
Weitere Informationen zum Workshop sowie ein detailliertes Programm und ein Anmeldeformular finden Sie im Internet unter: http://www.igd.fraunhofer.de/igd-a7/mir2005
Oder bei:
Fraunhofer IGD
Volker Hahn
Fraunhoferstraße 5
64283 Darmstadt
Telefon: 06151/155-230
Telefax: 06151/155-559
E-Mail: mir2005@igd.fraunhofer.de
Die Teilnahmegebühr beträgt 250 Euro. Für Journalisten ist die Teilnahme kostenlos, eine Anmeldung ist aber erwünscht.
Weiterführende Informationen zum System DIRECT INFO erhalten Sie im Internet unter: http://www.direct-info.net
Oder bei:
Fraunhofer IGD
Abteilung Cognitive Computing and Medical Imaging
Volker Hahn
Telefon: 06151/155-612
Telefax: 06151/155-559
E-Mail: volker.hahn@igd.fraunhofer.de
Kurzprofil INI-GraphicsNet:
Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt sowie weiteren acht Institutionen in sechs Ländern: dem Centre for Advanced Media Technology (CAMTech), dem Centre for Graphics and Media Technology (CGMT), beide in Singapur, dem Centro de Computação Gráfica (CCG) in Guimarães und Coimbra (Portugal), The IMEDIA Academy in Providence, Rhode Island (USA), dem Omaha Graphics and Media Laboratory (OGM) in Nebraska (USA), dem Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), dem Institute for Graphic Interfaces (IGI) in Seoul (Süd-Korea) und dem Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GraphiTech) in Trento (Italien).
Diese Institutionen bilden das weltweit größte und leistungsfähigste Forschungs-Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung. Ihre Kernkompetenz ist die Visualisierung und interaktive Verarbeitung von Daten, Informationen und Wissen. Sie erforschen und entwickeln neue Interaktions- und Dialogformen für digitale Medien und realisieren innovative Systeme zur Kommunikation und graphisch-interaktiven Kooperation über Rechnernetzwerke. Innerhalb des Forschungsverbundes sind an den zehn Standorten über 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 500 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Der Etat betrug 2004 über 40 Millionen EURO.
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