Schleswig-Holstein macht das Internet mobil
Zehn Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft in Schleswig-Holstein starten Großprojekt zur Erforschung von UMTS-Anwendungen / Staatssekretär Rocca übergibt den Zuwendungsbescheid für das „KompetenzCluster“ heute im Original an die FH Flensburg.
Im Senatsraum der FH-Flensburg treffen sich heute Vertreter des Wirtschaftsministeriums, um den offizellen Startschuss für die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des KompetenzClusters „Personal Messaging“ zu geben.
WAP gilt als gescheitert – die Nutzungszahlen sind rückläufig. Der Grund: Die mobilen Services sind wenig anwenderfreundlich und häufig ohne einen erkennbaren persönlichen Nutzen für den Verbraucher. Damit nicht auch der Übertagungsstandard UMTS, für den 2003 der Startschuss fällt, an den Bedürfnissen der Verbraucher vorbei geht, erforscht ein Projekt-Team aus Wirtschaft und Wissenschaft Grundlagen zur mobilen Kommunikation der Zukunft. Das Verbundvorhaben identifiziert die Anwendungsmöglichkeiten der mobilen Services auf User- und Unternehmerseite und entwickelt nutzbringende Dienste für die mobilen Endgeräte der Zukunft wie Handy oder Smart-Phone. Dabei werden sowohl die Bereiche Information und Kommunikation als auch der Vertrieb auf Basis des UMTS-Standards betrachtet. Der besondere Forschungsansatz liegt in der Personalisierung der Services.
Was das Handy der Zukunft kann, welche Services der mobile Mensch auf seinem Kommunikation- und Transaktions-Gerät nutzen möchte und welche Internetanwendungen sich überhaupt für die Übertragung auf mobile Geräte eignen, sind nur einige der Fragestellungen, die das Projekt „Personal Messaging“ klären wird. Zudem werden die Auswirkungen des mobilen Geschäfts auf die Volkswirtschaft und die allgemeinen Geschäftsprozesse der verschiedenen Branchen beleuchtet. Mit der Erforschung der persönlichen Aspekte der mobilen Kommunikation soll die Attraktivität dieser neuen Technologie für sämtliche Markteilnehmer erhöht werden. Dadurch werden neben der Informations- und Kommunikationsbranche des Landes Schleswig-Holstein auch andere Branchen nachhaltige Impulse erfahren.
Durch die Bündelung hochschulspezifischer und privatwirtschaftlicher Kompetenzen können die Ansätze der Hochschulen von den beteiligten Unternehmen auf ihre Praxisnähe geprüft und mit der technischen Relevanz versehen, bevor sie wiederum auf Hochschulseite wissenschaftlich untersucht werden.
So bringt beispielsweise die about:media als Content-Haus ihre Kompetenz in Sachen Inhalte für mobile Anwendungen in das Projekt mit ein. Das Unternehmen der sh:z-Gruppe arbeitet daran, verschiedene Inhalte wie etwa Bilder oder auch Videos im Hinblick auf die Kapazitäten der mobilen Endgeräte zu optimieren. Die Ticcon AG lotet die Potenziale des „Mobile Business“ aus und entwickelt grundlegende Geschäftsmodelle. Mit strategischen Fragen der Forscher setzen sich die beiden Großunternehmen im Partner-Set Motorola und T-Mobil auseinander. Die KomTel analysiert unter anderem Wechselwirkungen zwischen Handy- und Festnetzten im Telekommunikationsmarkt, während die KIS GmbH die Realisierbarkeit und Optimierungen der Spracheingabe und -ausgabe auf mobilen Endgeräten untersucht.
Das auf 18 Monate angelegte Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Jens H. Fischer wird vom Wirtschaftsministerium Schleswig-Holstein unterstützt und hat einen Gesamtetat von insgesamt 2,4 Millionen Mark. Zehn Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft sind beteiligt, darunter die Ticcon AG als Initiator des Projektes, T-Mobil, Motorola, NordwestLotto, KomTel, die about:media AG, KIS sowie Institute der beiden Flensburger Hochschulen.
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