Rechenzentrum der Universität Heidelberg baut Funkzelle für Laptops auf


Mitarbeiter können dann zwischen verschiedenen Bereichen der Universität „wandern“, Studenten ihren Laptop mit an die Universität bringen – Langfristig soll das Datennetz der Universität ein Funknetz erhalten, das die meisten Gebiete in der Altstadt und im Neuenheimer Feld abdeckt

Obgleich der Ausbau aller Gebäude der Universität Heidelberg mit einer modernen EDV-Infrastruktur noch nicht vollständig abgeschlossen ist, werden inzwischen Anforderungen an so genannte „Funkzellen“ im Universitätsdatennetz „HD-Net“ gestellt. Im Gebäude des Universitätsrechenzentrums wird zur Zeit eine solche Funkzelle aufgebaut, die Ende Januar den Nutzern des HD-Net angeboten werden soll.

Diese Funkzellen sind Bereiche, in denen man einen Rechner – im wesentlichen ergibt dies nur für Laptops einen Sinn – ohne Verkabelung an das HD-Net und damit an das Internet anschließen kann. Potenzielle Anwender sind Mitarbeiter, die zwischen verschiedenen Bereichen der Universität „wandern“, und Studenten, die ihren Laptop mit an die Universität bringen. Da die Anbindung ohne Kabel erfolgt, heißt so ein Netz auch „Wireless LAN“.

Die Übertragungsgeschwindigkeit in solchen Funkzellen ist mit maximal 8 Mb/s zwar deutlich geringer als bei regulär über Kabel angeschlossenen Geräten mit 10 oder 100 Mb/s, zumal die 8 Mb/s auch noch mit allen Teilnehmern geteilt werden müssen. Dennoch sollte die Übertragungsleistung immer noch deutlich besser sein als zu Hause mit einem Modem oder ISDN-Anschluss, der ja bestenfalls 0,064 Mb/s bietet. Außerdem sind Geräte mit höherer Übertragungskapazität in Kürze zu erwarten.

Wenn der neue Service verfügbar ist, sollen Funknetzkarten für Laptops während der Öffnungszeiten des Universitätsrechenzentrums (URZ) auszuleihen sein, aber auch eigene Funknetzkarten sollen erkannt und zugelassen werden. Ebenso ist daran gedacht, freie Netzanschlüsse für Geräte mit entsprechenden Netzwerkkarten in den Terminalräumen des URZ anzubieten. Hier kann ein Laptop dann mit 10 Mb/s angeschlossen werden. Voraussetzung ist natürlich, eine freie Dose zu finden, während bei einer Funkzelle der Aufenthalt in dem von der Antenne überdeckten Bereich ausreicht. Im Sommer kann man vermutlich auch auf der Bank gemütlich in der Sonne sitzen – sofern der Laptop die direkte Sonneneinstrahlung so zu schätzen weiß wie der Benutzer!

Wie wird sichergestellt, dass nur registrierte Benutzer der Universität in diesem Netz zugelassen werden?

Die technischen Probleme, eine Funkzelle in Betrieb zu nehmen, sind nicht besonders groß und bedürfen nur der Bestellung eines kommerziellen Gerätes. Die Probleme beginnen erst mit dem Betrieb. Wie wird sichergestellt, dass nur registrierte Benutzer der Universität in diesem Netz zugelassen werden? Wie muss der Rechner konfiguriert werden? Schließlich soll der Laptop ja nicht jedes Mal komplett von Hand umkonfiguriert werden.

Die Netzanmeldung muss automatisch erfolgen, was im Prinzip mit DHCP-Servern funktioniert. Der DHCP-Server erkennt den Rechner an seiner Netzwerkkarte und teilt ihm alle benötigten Konfigurationsparameter mit, so dass der Netzzugang automatisch geschieht. Leider erfolgt diese Erkennung entweder für jeden Laptop, der sich in der Funkzelle aufhält, oder die Hardwareadressen der Netzkarten dienen als Erkennung. Eine Einwahl über das bekannte Login ist nicht möglich.

Neben dem Aufbau der technischen Geräte müssen also noch diese Formalitäten gelöst werden. Das URZ versucht, dies zum einen über „auszuleihende“ Funknetzkarten zu lösen, zum anderen denkt das Rechenzentrum an die verbindliche Anmeldung der eigenen Netzkarte. Dazu muss rund 30 000 Benutzern der Universität Heidelberg die Möglichkeit gegeben werden, die Nummer ihrer Netzkarte mitzuteilen und gegebenenfalls zu ändern – am besten ohne zusätzlichen Personalaufwand von Seiten der Universität und benutzerfreundlich, also ohne unnötige bürokratische Hürden.

Kann diese Lösung auch anderen Instituten angeboten werden?

Sollte das angestrebte Verfahren funktionieren, die oben genannten Probleme – neben weiteren Sicherheitsaspekten – gelöst werden und auch für Benutzer ohne langjährige PC-Betriebssystemerfahrung anwendbar sein – dann kann diese Lösung auch anderen Instituten angeboten werden. Das Konzept ist so angelegt, dass die Einführung von Funkzellen an den über 100 Instituten nur noch durch den finanziellen Aufwand für die Geräte gebremst wird und nicht den 100-fachen Aufwand für den Betrieb erfordert. Langfristig erhält das Datennetz der Universität damit ein Funknetz, das die meisten Gebiete in der Altstadt und im Neuenheimer Feld abdeckt. Statt im Terminalraum sitzt Mann oder Frau im Altstadt-Café bei der Arbeit, der HD-Net- und Internet-Anschluss ist immer dabei.

Rückfragen bitte an:
Michael Hebgen
Universitätsrechenzentrum Heidelberg
Tel. 06221 544501, Fax 545581 
michael.hebgen@urz.uni-heidelberg.de

oder: Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317 
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

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