DVB-H fürs Handy mit automatischem Zoom
Siemens hat eine Lösung für mobiles Fernsehen entwickelt, die die Bilder automatisch auf die Displaygröße kleiner Empfangsgeräte oder Handys anpasst. Auf der Computermesse CeBIT (noch bis 15. März) in Hannover können die Besucher das Fernsehen auf DVB-H-Basis (Digital Video Broadcasts for Handhelds) testen. Ausgestrahlt werden mehrere Fernsehprogramme deutscher und internationaler Sender.
DVB-H ist eine Übertragungstechnologie für mobile Endgeräte. Sie basiert auf der Technik des DVB-T, dem Übertragungsstandard des digitalen terrestrischen Empfangs, der sukzessive den analogen Fernsehempfang ablöst. Bisher war der terrestrische Fernsehgenuss auf Mobiltelefonen wegen ihrer kleinen Displays nur eingeschränkt möglich. Bei Fußballspielen zum Beispiel wäre der Ball nur ein kaum wahrzunehmender Punkt. Das System von Siemens optimiert deshalb die gesendeten Fernsehbilder für den Empfang auf Handys.
Zwischen dem übertragenen Signal und dem Endgerät schalten die Entwickler von Siemens Communications eine Schnittstelle. Diese so genannte Media Delivery Solution (MDS) nimmt das Fußballspiel auf, zoomt bei totalen Aufnahmen an den Ball heran und sendet den vergrößerten Bildausschnitt weiter.
Das Ergebnis ist auch während der Fußballweltmeisterschaft zu sehen. In vielen WM-Städten sollen Fußballspiele über DVB-H in Testläufen übertragen werden. Ab 2008 soll dann ein flächendeckender Empfang möglich sein.
Der Nutzer braucht für den mobilen Empfang ein Mobiltelefon oder ein Endgerät mit integriertem DVB-H-Chipset und DVB-H-Antenne. Er kann bis zu 30 Kanäle empfangen und hat die Möglichkeit, interaktiv am Programm teilzunehmen. Als Rückkanal dient eine Mobilfunkverbindung. Der Zuschauer kann so per Knopfdruck während der Sendung bei Abstimmungen oder Gewinnspielen mitmachen.
Experten versprechen sich für DVB-H einen großen Markt. Zu den olympischen Sommerspielen 2008 in Peking werden weltweit bis zu 100 Millionen mobile Nutzer erwartet. (IN 2006.03.6)
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