Werbemarkt in den klassischen Medien wächst um 4,2 Prozent
Nielsen Media Research ermittelt Bruttowerbeaufwendungen des ersten Quartals 2006: Werbemarkt in den klassischen Medien wächst um 4,2 Prozent
Laut der aktuellen Bruttowerbestatistik des Werbe- und Medienforschungsunternehmens Nielsen Media Research GmbH, betrugen die Bruttowerbeinvestitionen in den klassischen Medien für die ersten drei Monate des Jahres 2006 4,5 Milliarden Euro. Dieses entspricht im Vorjahresvergleich einer Steigerung von knapp 184 Millionen Euro bzw. 4,2 Prozent. Ludger Wibbelt, Geschäftsführer der Nielsen Media Research GmbH, zur Entwicklung des Bruttowerbemarktes: „Der deutsche Bruttowerbemarkt zeigt weiterhin solides Wachstum, wobei sich das Wachstum auf ähnlichem Niveau wie im ersten Quartal 2005 bewegt. Der Januar zeigte mit 6,6 Prozent Zuwachs ein stärkeres Wachstum als die anderen Monate des ersten Quartals.“
Die Telekommunikationsbranche verzeichnet mit einem Plus von 41,7 Prozent bzw. 51 Millionen Euro auf knapp 173 Millionen Euro ein sehr dynamisches Wachstum. Herausragend sind hier die Investitionen der Anbieter E-Plus und T-Mobile, die den Wettbewerb in der Telekommunikationsbranche als Reaktion auf die verstärkte Nachfrage der Verbraucher nach günstigen Tarifen, u. a. für die Handynutzung in den eigenen vier Wänden, weiter vorantreiben.
Ebenfalls mit einem deutlichen Zuwachs von 28,1 Prozent bzw. 37 Millionen Euro wächst die Pharmazie Publikumswerbung. Das lang anhaltende schlechte Wetter im ersten Quartal 2006 hat insbesondere die Werbeschaltungen für Husten- und Erkältungsmitteln, Schmerzmitteln sowie Mineralverbindungen begünstigt.
Daneben ist auch ein starkes Wachstum der Werbeinvestitionen der Medien zu verzeichnen, die ihre Werbeträger vermehrt selbst nutzten, um neue Einnahmequellen und Zusatzgeschäfte zu bewerben. Ihre Werbeinvestitionen steigerten sich um mehr als 100 Millionen Euro bzw. 16,6 Prozent auf 720 Millionen Euro.
Eine interessante Entwicklung darüber hinaus ist in der Firmen-/Imagewerbung zu beobachten, wo generell wieder ein starker Anstieg der Bruttowerbeinvestitionen zu verzeichnen ist. Bestes Beispiel hierfür ist u. a. die KFZ-Branche, die ihre Werbeinvestitionen in der Firmen-/ Imagewerbung im ersten Quartal 2006 um zusätzliche 13 Millionen Euro steigerte. „Die stärkere Bewerbung des Images stellt eine Umkehrung des bisherigen Trends dar. Hier kann man die Frage stellen, ob der Trendsetter Auto die Wiederkehr der Bewerbung des Markenkerns einleitet.“ kommentiert Ludger Wibbelt die Entwicklung.
Die Entwicklung des Brutto-Werbemarktes wird darüber hinaus durch das steigende Fußball-Fieber positiv beeinflusst. Werbungtreibende in Deutschland greifen im WM-Jahr 2006 große Themen rund um den Fußball auf. Insbesondere die offiziellen nationalen Partner und Förderer nutzen diese Gelegenheit, um neue Produkte anlässlich der FIFA WM 2006[TM], wie z. B. die Fußballrente 11 PLUS X der Hamburg Mannheimer oder die Weltmeister Bahncard der Deutschen Bahn, mit massiven Werbeschaltungen zu promoten. Unter den Top-10-Unternehmen, die am stärksten im Umfeld der WM im ersten Quartal 2006 warben, ist es nur die Fastfood-Kette McDonalds, die ihre Werbeinvestitionen insgesamt zum Vorjahresquartal reduzierte. Die restlichen neun Unternehmen haben ihre gesamten Werbeinvestitionen in den ersten drei Monaten des Jahres zum Teil deutlich erhöht, wobei drei Unternehmen nicht zu der Gruppe der nationalen Partner und Förderer der FIFA WM 2006[TM] gehören.
Weniger Werbeaufwendungen wurden hingegen in der Branche Telefon- und Faxdienste festgestellt. Insbesondere via Handy übermittelte Dienste wie z. B. Klingeltöne, Logos und Spiele, die im Vorjahresvergleich noch sehr intensiv mit 78 Millionen Euro beworben wurden, werden jetzt mit 49 Millionen Euro auf einem deutlich niedrigeren Niveau beworben. „Die singenden Küken und tanzenden Teddybären haben es schwerer. Das aktuelle Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Werbung für Handy-Klingeltöne in Jugendmedien stellt eine große Herausforderung für die Unternehmen von mobilen Entertainment-Diensten dar,“ so Ludger Wibbelt.
Die Bruttowerbeinvestitionen verteilten sich auf die einzelnen Mediengattungen dabei wie folgt: Die Fernsehwirtschaft verbuchte mit 1,8 Milliarden Euro erneut die höchsten Werbeumsätze in den klassischen Medien. Dies entspricht einem Wachstum von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Werbeeinnahmen der Tageszeitungen wuchsen um 6,4 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, wobei Rubrikenanzeigen in der Nielsen Media Research Statistik nicht einbezogen werden. Publikumszeitschriften verzeichneten bei einem Werbeumsatz von knapp 950 Millionen Euro eine Steigerung von 9,0 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2005. Das Medium Radio konnte Werbeaufwendungen in Höhe von rund 281 Millionen Euro erwirtschaften und somit eine leichte Steigerung von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal erzielen. Die Werbeeinnahmen von Plakat steigerten sich um 9,2 Prozent auf knapp 139 Millionen Euro. Fachzeitschriften konnten einen Anstieg von 4,2 Prozent auf ca. 117 Millionen Euro verzeichnen.
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