Systeme für das Digitale Kino und Broadcast
Das Kino der Zukunft ist digital. Auf einer der weltgrößten Fachmessen für elektronische Medien, der NAB in Las Vegas (24. – 27. April), stellen Fraunhofer-Forscher Schlüsselkomponenten für das Digitale Kino vor.
Megacine: Tragbarer Speicher für die digitale Kinoproduktion
„Uuund Schnitt!“ Zufrieden lehnt sich der Regisseur in seinem Stuhl zurück. Die Kuss-Szene ist im Kasten. Doch ob die Aufnahme wirklich so gelungen ist, wie es sich der Regisseur vorgestellt hat, erfährt er erst Stunden später. Beim Arbeiten mit dem klassischen 35-mm-Film muss zunächst der Film entwickelt werden, bevor die Crew die Tagesaufnahmen begutachten kann. Aber auch beim digitalen Drehen fehlt bislang die Vorschaumöglichkeit. Dieses Manko beseitigt der tragbare Speicher Megacine. Der digitale Recorder dient auch als Wiedergabegerät. So kann sich der Regisseur direkt am Set für einen ersten schnellen Eindruck die aufgezeichneten Bilder auf dem Megacine-display anschauen. Sind die Aufnahmen nicht in Ordnung, lässt sich die Szene gleich wiederholen. Zur wichtigen Qualitätsbeurteil-ung können zusätzlich Einzelbilder in voller Auflösung auf den Labtop übertragen werden.
„In den Recorder ist ein Display mit einer Auflösung von 640 x 480 Pixels integriert“, erläutert Siegfried Fößel, Projektleiter Digital Cinema am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen. Das erlaubt eine Voransicht der aufgezeichneten Szene direkt am Drehort. Weitere Informationen wie die Takelänge, Anzahl der Bilder oder die verbleibende Aufnahmezeit lassen sich ebenfalls auf dem Display anzeigen. Die Megacine kann Bilder im neuen Digital Cinema Format (DC) mit einer Auflösung von 2048 x 1080 Pixel, in High Definition (HD) oder in Standard Definition (SD) speichern. Die Kapazität beträgt 1 Terabyte – das heißt es können bis zu eine Stunde in unkomprimierter DC-Qualität oder bis acht Stunden Standard-Auflösung aufgenommen werden. Die Daten werden über FireWire oder Fiberchannel an einen Computer übertragen.
WORLDSCREEN: Skalierbare Datenformate für den Einsatz in der digitalen Kinotechnik
Auf der NAB können sich Besucher auch über das EU-Projekt WORLDSCREEN informieren. Gemeinsam mit Unternehmen wie Kodak, T-Systems und Warner Bros. entwickeln Forscher des IIS und des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik, Heinrich Hertz-Institut, HHI Konzepte und Systeme skalierbarer Datenformate für den Einsatz im Digitalen Kino.
Archivierung digital?
Doch können digitale Kino-Filme auch noch in 10 oder 20 Jahren angeschaut werden? Oder entwickelt sich die Technik so schnell weiter, dass sich die „alten“ Streifen nicht mehr ausstrahlen lassen? Eine Möglichkeit, die Kinohits zuverlässig zu archivieren, ist die Speicherung auf Mikrofilm. Zu diesem Zweck haben das Fraunhofer- Institut für Physikalische Messtechnik IPM und die MicroArchive Sys-tems GmbH das mit modernster Lasertechnologie arbeitende ArchiveLaser®-System entwickelt, mit dem digitale Daten ebenso wie analoge Bilder sicher langzeitarchiviert werden können. Für die Re-digitalisierung braucht man lediglich einen möglichst schnellen optischen Scanner.
Fraunhofer Allianz Digital Cinema
Convention Center Las Vegas
Center Hall C6607
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Weitere Informationen:
http://www.fraunhofer.de/fhg/press/pi/2006/04/Presseinformation19042006.jspAlle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien
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