"Science-Tunnel" wirbt in Shanghai für Forschen in Deutschland
Max-Planck-Gesellschaft beteiligt sich am „Shanghai Science Festival“, zu dem mehr als zwei Millionen Besucher erwartet werden / Virtuelle Ausstellung im Internet
Vom 8. November bis 4. Dezember 2001 ist der „Science-Tunnel“ der Max-Planck-Gesellschaft während des sechsten „Shanghai Science Festival“ in der dortigen „Science Hall“ zu sehen. Die etwa 170 Meter lange Multimedia-Ausstellung, die in die Welt der aktuellen Forschung führt, präsentierte die Max-Planck-Gesellschaft bereits im Themenpark der EXPO 2000 in Hannover. Vom 29. April bis 10. Oktober 2001 war der „Science-Tunnel“ im Science and Technology Museum in Peking zu sehen. Mit Unterstützung durch die Shanghai Association for Science and Technology und die Shanghaier Stadtregierung reiste die Ausstellung anschließend auf zwei Lastzügen von Peking nach Shanghai und wird dort am 8. November offiziell eröffnet. Im kommenden Jahr ist die Ausstellung in verschiedenen Städten Europas zu sehen. Die zweisprachige Web-Seite http://www.sciencetunnel.de/ ermöglicht parallel einen „virtuellen“ Besuch der Ausstellung und unter http://2000plus.mpg.de/ das Blättern in den „Forschungsperspektiven 2000+“ der Max-Planck-Gesellschaft.
In einer Art „Zoom“ bietet der „Science-Tunnel“ Einblicke in den Mikro- und Makrokosmos. Der Weg verläuft über zwölf Stationen von den kleinsten Teilchen bis zu den größten Strukturen im Universum. Diese ganzheitliche Darstellung moderner Forschung zwischen Mikro- und Makrokosmos entspricht durchaus chinesischer Denktradition und vermittelt den Besuchern zugleich ein Bild von der internationalen Leistungsfähigkeit und Attraktivität der Forschung in Deutschland. Der „Science-Tunnel“ ist für China von Interesse, weil in dieser Ausstellung analytische Spitzenleistungen aus der modernsten Forschung bezogen zum Ganzen dargestellt werden. Damit versucht die Ausstellung einen Brückenschlag zwischen einer in immer kleinere Details vordringenden westlichen Wissenschaft und einer fernöstlichen ganzheitlichen Denktradition.
In Shanghai, einer Stadt mit mehr als 14 Millionen Einwohnern, sollen mit dem „Science-Tunnel“ – ähnlich wie in Peking – vor allem Jugendliche und Studenten angesprochen und für Wissenschaft und Forschung begeistert werden. Faszinierende Bilder und klare Aussagen über die Herausforderungen, denen sich heute Wissenschaftler in Deutschland stellen, werben dort für Deutschland als Forschungsstandort. Während des „Shanghai Science Festival“ besteht die einmalige Gelegenheit, möglichst viel der mehr als zwei Millionen Schüler und Studenten in Shanghai mit dem „Science-Tunnel“ anzusprechen.
Das sechste „Shanghai Science and Technology Festival (SSTF)“ findet in diesem Jahr vom 8. bis 14. November statt. Seit 1991 wird das Festival alle zwei Jahre von der Shanghaier Stadtregierung unter einem Hauptthema veranstaltet. Das diesjährige Motto lautet „Biotechnology – For the Well Being of Human in the New Century“. Wieder beteiligen sich die Universitäten und Forschungsinstitute sowie zahlreiche Schulen und Unternehmen aus der Stadt Shanghai. Erstmals gibt es auch internationale Beiträge – wie den „Science-Tunnel“ der Max-Planck-Gesellschaft oder Exponate aus einem Science Center aus Australien.
Die Max-Planck-Gesellschaft fördert seit mehr als 25 Jahren im Rahmen ihrer vertraglichen Beziehungen mit der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) den Austausch von Gastwissenschaftlern und gemeinsame Forschungsprojekte. Bis heute haben sich fast 1500 chinesische Wissenschaftler zu längeren Forschungsaufenthalten an Max-Planck-Instituten aufgehalten und ebenso viele deutsche Wissenschaftler haben China im Rahmen des Abkommens besucht. Zahlreiche chinesische Wissenschaftler haben sich durch ihre Deutschlandaufenthalte weiterqualifiziert und nehmen heute führende Stellungen in chinesischen Forschungsinstituten und anderen mit Forschung befassten Institutionen ein.
Daneben kooperieren die Max-Planck-Gesellschaft und die Chinesische Akademie der Wissenschaften vor allem bei der Förderung von Nachwuchswissenschaftlern: So bestehen heute Max-Planck-Nachwuchsgruppen in Shanghai und Kunming sowie acht Partnergruppen, die zurückgekehrten chinesischen Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit bieten, eigenverantwortlich zu forschen und sich für wissenschaftliche Leitungsfunktionen in China zu qualifizieren.
„Flashige Reise“ an die Grenzen des Wissens im Internet
Die Einheit von Mikro- und Makrokosmos im „Science-Tunnel“ soll auch die in Flash 4.0 programmierte deutsch-englische Webseite http://www.sciencetunnel.de/ vermitteln. Hunderte von Bildern und Videos in QuickTime- und RealPlayer-Format eröffnen dem Betrachter fremde Welten, erlebbar in zwölf thematischen Galerien zwischen Mikro- und Makrokosmos und begleitet von kurzen Soundfragmenten im MP3-Format. Diese Internet-Seite richtet sich speziell an jugendliche Internet-Besucher und zeigt modellhaft, wie Bilder, Inhalt und Sound in einem unaufdringlichen Design ohne den in HTML gewohnten Seitenwechsel flüssig und homogen ineinander übergehen. Links führen weiter zu Fakten und fundiertem Wissen in den „Forschungsperspektiven 2000+“ der Max-Planck-Gesellschaft. So soll das Duo aus „Science-Tunnel“ und „2000plus“ wissbegierige Laien wie surfende Wissenschaftler gleichermaßen ansprechen. Ermöglicht wird diese zusammenführende Darstellung durch ein speziell entwickeltes Datenbank-Design der Ausstellungsagentur Archimedes, die auch für die Realisierung des „realen Science-Tunnel“ verantwortlich war.
Die Max-Planck-Gesellschaft stellt an sich den Anspruch, im weltweiten Vergleich der Forschungseinrichtungen Zentren wissenschaftlicher Exzellenz zu betreiben. Ihre Zentrale ist in München. Die derzeit 79 Institute und Einrichtungen widmen sich daher mit international anerkanntem Erfolg der erkenntnisorientierten und anwendungsoffenen Grundlagenforschung. Bei einem Jahresetat von 2,4 Milliarden Mark beschäftigt die Max-Planck-Gesellschaft mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon etwa ein Viertel Wissenschaftler. Hinzu kommen mehr als 7.500 Nachwuchs- und Gastwissenschaftler aus aller Welt.
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