Rasanter Wandel im Medienkonsum
Der Wandel im Medienkonsum erfolgt immer rasanter. Neue Möglichkeiten sind zunehmend Ausdruck eines selbstbestimmten Medienkonsums der Verbraucher. Sie übernehmen die Kontrolle und gewinnen an Einflussmöglichkeiten, wann, wo und wie sie die Medien und deren Inhalte nutzen. Dies belegt nun eine Studie der IBM Global Business Services und dem Zentrum für Evaluation und Methoden ZEM der Universität Bonn. Befragt wurden 1.000 Personen im Alter von 14 bis 69 Jahren in Deutschland.
„Die große Medienvielfalt schafft ein Zeit- und Inhaltsproblem bei den Verbrauchern. Durch die neuen Möglichkeiten können sie die Angebote intelligent durchnavigieren“, erklärt Ralf Kaumanns, Leiter der Studie und Medienexperte bei IBM, im Gespräch mit pressetext. So kann die Fernsehwerbung beispielsweise mittels Digitaler Videorekorder DVR übersprungen werden. Dieses Ad Skipping gilt als attraktivste Funktion eines DVR. Insgesamt wurden bisher rund 400.000 Digitale Videorekorder verkauft, so Raumanns. Besonders die werberelevante Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren sind mit nahezu 80 Prozent sehr offen für diese Nutzungsmöglichkeit, ebenso wie die hohen Einkommensgruppen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mindestens 44.000 Euro. Zudem sind die Konsumenten offen für neue Telekommunikationsangebote wie Triple Play. Das gebündelte Anbieten der Dienste Fernsehen, IP-Telefonie und Internet in der Telekommunikation wird aber nur von den Verbrauchern akzeptiert, wenn das Vertrauen zu den Anbietern und die Preisgestaltung stimmen.
Die Studienergebnisse belegen, dass die Akzeptanz von klassischer Werbung im Fernsehen sehr gering ist: 71 Prozent aller Befragten wollen Werbeblöcke überspringen. Hohe Skepsis besteht beim Handy-Fernsehen, denn lediglich neun Prozent der Konsumenten zeigen daran Interesse. Dagegen liegen neue Möglichkeiten wie beispielsweise der Elektronische Programmführer (EPG), Digitale Videorekorder (DVR) oder Video-on-Demand (VoD) im Trend, denn sie ermöglichen den selbstbestimmten Medienkonsum der Verbraucher. Insbesondere Computer- und Online Spiele erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit, fast ein Drittel der Befragten spielt regelmäßig. „Um die Online-Spiele bildet sich eine neue Ökonomie, denn die Konsumenten sind bereit, für virtuelle Ware reales Geld auszugeben“, so Kaumanns weiter. Vergleicht man Deutschland in der Entwicklung von Online-Gaming, Handy TV und DVR mit Asien und den USA, so sind diese Deutschland leicht voraus. „In den nächsten Jahren wird sich dies aber ändern“, erklärt Raumanns abschließend.
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