Werbemarkt in den klassischen Medien wächst um 5,6 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro
Laut der aktuellen Statistik der Nielsen Media Research GmbH, dem führenden Werbe- und Medienforschungsunternehmen aus Hamburg, sind die Bruttowerbeinvestitionen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2006 um mehr als 513 Millionen Euro auf insgesamt 9,7 Milliarden Euro gestiegen. Dieses entspricht im Vorjahresvergleich einem Plus von 5,6 Prozent. „Wie erwartet, ist das zweite Quartal 2006 stärker gewachsen als das erste Quartal. Dabei ist der Juni mit minus 3,0 Prozent allerdings hauptsächlich durch Sondereffekte der Fussball WM – insbesondere in der TV-Werbung – geprägt,“ resümiert Ludger Wibbelt, Geschäftsführer der Nielsen Media Research GmbH, die Entwicklung des Bruttowerbemarktes im ersten Halbjahr 2006.
Im Mittelpunkt der Werbekampagnen stand im ersten Halbjahr 2006 eindeutig das Thema WM. Je näher die Fussball-Weltmeisterschaft rückte, desto stärker wurde Werbung mit WM-Bezug geschaltet. „Der Anteil der WM-bezogenen Werbung innerhalb der klassischen Medien beträgt im ersten Halbjahr 2006 5,7 Prozent, wobei nicht alle Sponsoren und nationalen Förderer gleichermaßen von ihrem Engagement profitierten. Daneben überzeugten viele Ambush Marketing-Kampagnen, da sie alleine schon bedingt durch die rigiden juristischen Richtlinien für sehr kreative Umsetzungen sorgen mussten,“ so Ludger Wibbelt.
Von diesem Großereignis hat u. a. auch die Werbung in der Telekommunikationsbranche stark profitiert. Mit einem Plus von 107 Millionen Euro auf 403 Millionen Euro konnte diese Branche ihre Werbeinvestitionen im ersten Halbjahr 2006 am stärksten steigern. Die drei großen Telekom-Unternehmen steigerten ihre Werbeinvestitionen alleine schon um knapp 40 Millionen Euro. Darüber hinaus trug insbesondere die Werbung für Printmedien mit einem Wachstum von 126 Millionen Euro zu diesem Aufschwung bei, aber auch die Imagewerbung der Unternehmen zog stark an.
Eine interessante Entwicklung konnte im Kosmetikbereich beobachtet werden. Ludger Wibbelt: „Nach der hohen Aufmerksamkeit der Fußball-WM in der weiblichen Bevölkerung, waren die deutlich gesteigerten Werbeinvestitionen im Haar- und Körperpflegebereich sehr sinnvoll investiert und integriert.“
Weniger Werbaufwendungen wurden hingegen im Bereich der Putz- und Pflegemittel registriert, die ihre Werbeinvestitionen um mehr als 33 Millionen Euro senkten. Diese Reduzierung wird maßgeblich von dem Unternehmen Reckitt & Benckiser geprägt, das seine Werbeinvestitionen in 2005 zwar noch deutlich ausbaute, aber im ersten Halbjahr 2006 bereits deutlich senkte.
Ludger Wibbelt zur Entwicklung des Bruttowerbemarktes in der zweiten Jahreshälfte: „Die Stimmung im Lande ist so gut wie lange nicht mehr. Das kann auch am deutlich verbesserten Werbeklima abgelesen werden. Wir erwarten, dass sich diese positive Entwicklung auch im zweiten Halbjahr halten wird.“
Die Bruttowerbeinvestitionen verteilten sich auf die einzelnen Mediengattungen dabei folgendermaßen: Die Fernsehwirtschaft verteidigt seine führende Rolle in den klassischen Medien mit einem Werbevolumen von 3,9 Milliarden Euro. Dieses entspricht einem Wachstum von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Werbeeinnahmen der Tageszeitungen wuchsen um 6,8 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, wobei Rubrikenanzeigen in der Nielsen Media Research Statistik nicht einbezogen werden. Publikumszeitschriften verzeichneten bei einem Werbeumsatz von 2,0 Milliarden Euro ein deutliches Plus von 8,3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2005. Das Medium Radio erzielte mit einer Wachstumsrate von 2,1 Prozent ein Werbevolumen von 587 Millionen Euro. Die Werbeeinnahmen von Plakat wuchsen um 6,0 Prozent auf 325 Millionen Euro. Die höchste prozentuale Wachstumsrate verzeichnen die Fachzeitschriften mit einer Steigerung von 8,9 Prozent auf insgesamt knapp 228 Millionen Euro in ersten Halbjahr 2006.
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