Möbel gehen online
Ohne Konferenzen und Teambesprechungen ist der Arbeitsalltag für viele Menschen kaum noch denkbar. Der Nachteil: Die Teilnehmer verbringen anschließend viel Zeit damit, die neu entwickelten Ideen und Konzepte am PC in ihre individuellen Unterlagen einzuarbeiten. Dass dies nicht unbedingt sein muss, zeigt ein Modellversuch an der ETH Zürich: Im Vireal Lab des Pharmazeutischen Instituts kommunizieren Wissenschaftler schon heute per Videokonferenz mit Kollegen und diskutieren in Echtzeit über neue Forschungsergebnisse. Gleichzeitig können sie interaktiv in kleinen Gruppen arbeiten. Roomware® heißen die intelligenten Tische, Stühle und Wände mit integrierter Hard- und Software. Das Mobiliar lässt sich problemlos und direkt mit den übrigen Computern im Büro vernetzen. Die Teammitglieder bearbeiten die Dokumente am Display mit einem Stift oder dem Finger. Vorgänge und Änderungen können sie vom Tisch oder Stuhl auf die interaktive Wand übertragen, sodass sie für alle sichtbar werden. Ihre Ergebnisse können sie jederzeit festhalten und anschließend an ihren jeweiligen Arbeitsplatz übertragen.
Die Idee, die hinter Roomware® steckt, ist eigentlich sehr naheliegend: »Zukünftige Gebäude sollen vermehrt der Kommunikation zwischen Menschen dienen und dabei selbst kommunikativ und kooperativ gegenüber den Bewohnern und Besuchern sein«, erläutert Dr. Norbert Streitz, der sich am Fraunhofer-Institut für Integrierte Publikations- und Informationssysteme IPSI seit Jahren mit der Arbeitswelt der Zukunft beschäftigt. Seit Anfang 1997 entwickelt Streitz mit seinem AMBIENTE-Team solche Möbel mit integrierten Displays.
Schnell fanden sich damals mit dem Hersteller Wilkhahn und dem Quickborner Team kompetente Partner, die die Möbelkreationen in konkrete Produkte umsetzten. Die Roomware-Komponenten CommBoard®, InteracTable® und InterWall® entstanden im 1999 begonnenen Projekt »Future Office Dynamics FOD«. Besonders erfolgreich wirkte es sich auf die Zusammenarbeit aus, dass die Konzepte von Streitz der dreißigjährigen Erfahrung des Möbelherstellers entsprachen. »Das klang zunächst so, als ob er aus unseren Katalogen zitierte, obwohl er sie nicht kannte«, erinnert sich Frank Sonder an den ersten Kontakt. Er betreut bei Wilkhahn den Bereich FOD und fügt hinzu: »Mit diesen Möbeln erreicht der Datenaustausch eine völlig neue Qualität.« Roomware® konnte bereits zahlreiche Erfolge feiern. Auf der CeBIT können Sie das formschöne Mobiliar in Halle 17 am Stand A 52 bestaunen und ausprobieren.
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