Fraunhofer IIS, German University in Cairo und Deutsche Welle starten Campus-TV und -Radio in Ägypten

Bei einem Festakt am 20. November lobten Ehrengäste wie Informations- und Telekommunikationsminister Dr. Tarek Kamel die besondere Innovation des gemeinsamen Projekts, das im deutsch-ägyptischen Wissenschaftsjahr von der GUC, dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, dem Lehrstuhl für Informationstechnik mit dem Schwerpunkt Kommunikationselektronik LIKE der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Deutschen Welle auf den Weg gebracht worden war.

Die bereits Ende 2006 begonnene Zusammenarbeit ist ein Beitrag zum „Deutsch-Ägyptischen Jahr der Wissenschaften und Technologie 2007“. Im Sommer hatten Prof. Ashraf Mansour, Gründer der GUC, Prof. Heinz Gerhäuser, Leiter des Fraunhofer IIS, und DW-Intendant Erik Bettermann den Kooperationsvertrag unterzeichnet. Das Fraunhofer IIS und der Lehrstuhl LIKE sind Technologie- und Wissenschaftspartner, die Deutsche Welle schult Redakteure und Moderatoren und liefert Programminhalte. Das Projekt wird durch Fördermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Deutschen Welle unterstützt.

Ein Team von Wissenschaftlern des Fraunhofer IIS und des Lehrstuhls LIKE hatte in Kairo ein digitales Studio sowie einen digitalen TV- und Radiosender nach neuestem Stand der Technik installiert. Vorbild des Konzepts ist das in Erlangen seit 2003 betriebene Campus-Radio „bit eXpress“. Es basiert zum einen auf dem digitalen Übertragungsverfahren Digital Radio Mondiale (DRM) für die Lang-, Mittel- und Kurzwelle. Zum anderen stützt es sich auf den DVB-H-Versuchssender für die Forschung, der den zukunftsweisenden Standard Digital Video Broadcasting-Handheld (DVB-H) für die Verteilung von breitbandigen Multimedia-Informationen und -Diensten auf mobile Endgeräte nutzt.

Die Deutsche Welle bietet den Nachwuchsredakteuren der GUC in der DW-AKADEMIE Workshops zum journalistischen Handwerk sowie zum technischen Betrieb des Studios. Außerdem übernimmt das Campus-Radio und -Fernsehen in Kairo, das künftig auf Sendung gehen wird, ausgewählte Programme des deutschen Auslandsrundfunks. Das Kernteam des künftigen Hochschulsenders erhielt im Sommer erstes journalistisches und technisches Rüstzeug zum Radio-machen: Im Auftakt-Kurs in Bonn ging es um Senderprofil und Programmplanung, um Themen- und Musikauswahl sowie begleitende Hörerforschung. Für 2008 plant die DW-AKADEMIE eine Reihe von Workshops vor Ort.

Die German University in Cairo wird mit dem Digital Media Campus ihrerseits neue Lehrinhalte auf den Gebieten Multimedia-Design, Medien- und Kommunikationstechnik anbieten sowie an neuen Forschungsthemen arbeiten.

Zur Eröffnungsveranstaltung am 20. November waren hochrangige politische Vertreter aus Ägypten und Deutschland zur GUC gekommen. „Das Projekt soll eine kulturelle und wissenschaftliche Brücke zwischen beiden Nationen schlagen und bessere Einblicke in die jeweils andere Kultur vermitteln“, so Minister Dr. Tarek Kamel in seinem Grußwort, in dem er auch besonders die hervorragende Technik aus Deutschland lobte. Dr. Albert Heuberger, stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer IIS, betonte im Hinblick auf die künftige Zusammenarbeit mit der German University in Cairo: „Wir freuen uns, dass neue Rundfunkverteiltechnologien von der GUC aufgegriffen werden und hoffen durch eine weitere fruchtbare Kooperation für Forschung und Applikationen auch neue Auftragspartner in Ägypten zu gewinnen.“

Das 1985 gegründete Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS mit dem Hauptsitz in Erlangen und weiteren Standorten in Nürnberg, Fürth und Dresden ist heute das größte Fraunhofer-Institut in der Fraunhofer-Gesellschaft. Mit der Entwicklung des Audiocodierverfahrens MP3 ist das Fraunhofer IIS weltweit bekannt geworden.

In enger Kooperation mit den Auftraggebern aus der Industrie forschen und ent¬wickeln die Wissenschaftler auf folgenden Gebieten:

Digitaler Rundfunk, Audio- und Multimediatechnik, digitale Kinotechnik, Entwurfs¬automatisierung, integrierte Schaltungen und Sensorsysteme, drahtgebundene, drahtlose und optische Netzwerke, Lokalisierung und Navigation, Hochgeschwindigkeitskameras, Ultrafeinfokus-Röntgentechnologie, Bildverarbeitung und Medizintechnik sowie IuK-Technologien für die Logistik-Dienstleistungswirtschaft.

520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der Vertragsforschung für die ¬Industrie, für Dienstleistungsunternehmen und öffentliche Einrichtungen. Das Budget von 61 Millionen Euro wird bis auf eine Grundfinanzierung in Höhe von 20?Prozent aus der Auftragsforschung finanziert.

Weitere Informationen:
http://www.iis.fraunhofer.de
http://www.guc.edu.eg
http://www.dw-world.de
http://www.like.e-technik.uni-erlangen.de
http://www.bitexpress.de

Media Contact

Marc Briele idw

Weitere Informationen:

http://www.iis.fraunhofer.de

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