Fraunhofer Audioexperten sorgen für entspanntes Telefonerlebnis
Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT schaffen hier nun Abhilfe: Mit »HearingSupport4Telecommunication« wurde eine neue Technologie entwickelt, mit der nicht nur die Sprachqualität für Normalhörende und Personen mit geringem Hörverlust erheblich verbessert wird, sondern die auch schwerhörenden Menschen die uneingeschränkte Kommunikation ohne Hörgerät über Telefon oder Internet ermöglicht.
Die von der Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT entwickelte Lösung regelt das Sprachsignal unabhängig von der tatsächlichen Verbindung auf einen angenehmen Wiedergabepegel. Zusätzlich kann eine Sprachunterstützung eingeschaltet werden, die den Hörkomfort für normalhörende Menschen oder Personen mit geringem Hörverlust erheblich verbessert. Nutzerstudien haben gezeigt, dass schwerhörende Menschen ganz auf den Einsatz ihres Hörgeräts beim Telefonieren verzichten können und so wieder ohne Einschränkungen an der Kommunikation teilnehmen können.
Die Technologie wird dabei direkt in die Kommunikationswege, wie
z. B. Telefonnetze, Konferenzsysteme oder Telefonanlagen, integriert. Bereits vorhandene Geräte können weiter genutzt werden, so dass keine Umgewöhnung in der Bedienung nötig ist und keine weiteren Kosten durch die Anschaffung eines neuen Geräts entstehen.
Verschiedene voreingestellte Hörprofile, die der Benutzer entsprechend seiner individuellen Hörpräferenz auswählen kann, sorgen für optimale Sprachverständlichkeit. So wird jeder Anruf auf das individuelle Gehör abgestimmt und die wahrgenommene Qualität durch ein gleichmäßiges und gut verständliches Klangbild deutlich erhöht.
»Wir können mit unseren Voreinstellungen bis zu 85 Prozent der typischen Hörverluste abdecken. Das System passt sich schnell und unkompliziert an den Nutzer an und verbessert die Hör- und Sprachqualität deutlich«, fasst der Projektverantwortliche Dr. Thomas Rohdenburg die Vorteile der neuen Technologie zusammen.
Für HearingSupport4Telecommunication haben sich die Oldenburger Forscher innovative Signalverarbeitungsstrategien zu Nutze gemacht, die sonst nur in Hörgeräten zum Einsatz kommen. So werden z. B. leise Frequenzen verstärkt, laute hingegen nicht – ganz so, wie bei einem handelsüblichen Hörgerät. Die Lautheitsanpassung und Sprachanhebung werden durch einen effizienten Multiband-Dynamikkompressor realisiert. Darüber hinaus kommen psychoakustische Modelle zum Einsatz, um die Stärke der Störgeräuschunterdrückung optimal auf das aktuelle Signal abzustimmen.
Das Fraunhofer IDMT präsentiert HearingSupport4Telecommunication auf der internationalen Messe für Film, Funk und Fernsehen IBC in Amsterdam vom 9. bis 13. September 2011. Besuchen Sie uns am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 8, Stand B 80.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.idmt.fraunhofer.de/de/projekte_themen/hs4t.htmlAlle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien
Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.
Neueste Beiträge
Lange angestrebte Messung des exotischen Betazerfalls in Thallium
… hilft bei Zeitskalenbestimmung der Sonnenentstehung. Wie lange hat eigentlich die Bildung unserer Sonne in ihrer stellaren Kinderstube gedauert? Eine internationale Kollaboration von Wissenschaftler*innen ist einer Antwort nun nähergekommen. Ihnen…
Soft Robotics: Keramik mit Feingefühl
Roboter, die Berührungen spüren und Temperaturunterschiede wahrnehmen? Ein unerwartetes Material macht das möglich. Im Empa-Labor für Hochleistungskeramik entwickeln Forschende weiche und intelligente Sensormaterialien auf der Basis von Keramik-Partikeln. Beim Wort…
Klimawandel bedroht wichtige Planktongruppen im Meer
Erwärmung und Versauerung der Ozeane stören die marinen Ökosysteme. Planktische Foraminiferen sind winzige Meeresorganismen und von zentraler Bedeutung für den Kohlenstoffkreislauf der Ozeane. Eine aktuelle Studie des Forschungszentrums CEREGE in…