Handy, Tablet und Co verfälschen Einschaltquoten

TV: Publikum schaut oft nur auf dem Mobilgerät (Foto: K.-Heinz Laube/pixelio.de)

Traditionelle Einschaltquoten für Primetime-TV und jene zu anderen Spielzeiten fallen mittlerweile eher gering aus.

Schuld daran hat laut dem US-Researcher Nielsen http://nielsen.com die Tatsache, dass immer weniger Zeit vor den klassischen Fernsehgeräten verbracht wird. Stattdessen werden vom Publikum mobile Geräte stark präferiert – und auch benutzt. Das verfälscht gemessene Einschaltquoten erheblich.

„Mit den digitalen Medien findet die Erfolgsgeschichte TV nicht ihr Ende, sondern eine logische Fortsetzung: Denn Bewegtbild-Werbeflächen im Internet und mobil sind ebenso begehrt wie im TV. Videos zählen zu den beliebtesten Medieninhalten im Internet. Wir konzentrieren uns daher auf professionelle Inhalte auf allen Kanälen. Denn auch online und mobil sind vor allem professionelle und qualitativ hochwertige Inhalte gefragt“, erklärt Gerald Neumüller, Direktor von Research SeveOne Media http://sevenonemedia.de , auf Nachfrage von pressetext.

TV im Strukturwandel

Durchschnittliche Messungen im diesjährigen Herbst haben ergeben, dass die Einschaltquoten zur Primetime deutlich gesunken sind. Laut Nielsen-Präsident Steve Hasker liegt dies nicht etwa an einem schlechten Angebot, sondern daran, dass die Zuschauer immer weniger über ihre TV-Geräte auf die Sender zugreifen – und das lieber auf flexiblerem Weg, mittels Mobilgeräten.

Wegen dieser grundlegenden Veränderung des Fernsehmarktes musste Nielsen seine Auswertungsmethoden für Einschaltquoten neu durchdenken und ändern. Immer seltener werden Shows am Fernsehgerät gesehen.

Schuld an dieser Veränderung hat unter anderem die im TV festgelegte Zeitvorschrift, die Zuschauer mittlerweile nicht mehr gerne hinnehmen wollen, sondern lieber für sich selbst entscheiden, wann sie etwas sehen möchten.

Bessere Messmethoden

Mit dem rasant wachsenden Angebot von Internetplayern der Sender ist der Medienkonsument überwiegend selbst Herr über Play- und Stopfunktion. Pausen sind immer möglich. Des Weiteren sind Werbeanzeigen oft unauffälliger gestaltet als in Realtime am Fernseher. In vielen Haushalten gibt es mittlerweile nicht einmal mehr einen klassischen TV-Apparat.

Seit diesem Jahr führt Nielsen seine Messungen für Einschaltquoten auch an anderen Endgeräten durch. Das Unternehmen will in Zukunft noch stärker mit der TV-Industrie kooperieren, um genauer festzustellen, welche Messergebnisse zu den traditionellen Einschaltquoten zählen dürfen.

Diese Auskünfte bleiben nämlich eine wichtige Informationen über die Interessenlage der Zuschauer und entscheiden darüber hinaus über das Programm.

Media Contact

Sabrina Manzey pressetext.redaktion

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien

Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Selen-Proteine …

Neuer Ansatzpunkt für die Krebsforschung. Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg zeigt, wie ein wichtiges Enzym in unserem Körper bei der Produktion von Selen-Proteinen unterstützt – für die Behandlung von…

Pendler-Bike der Zukunft

– h_da präsentiert fahrbereiten Prototyp des „Darmstadt Vehicle“. Das „Darmstadt Vehicle“, kurz DaVe, ist ein neuartiges Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde. Es ist als schnelle und komfortable Alternative zum Auto gedacht, soll…

Neuartige Methode zur Tumorbekämpfung

Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt der Hochschule Aalen mit einer Million Euro. Die bisherige Krebstherapie effizienter gestalten bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe – dies ist das Ziel eines Projekts…