Interaktive „Forschungsweltkarte“: TU Graz visualisiert wissenschaftlichen Austausch

Die interaktive &quot;Forschungsweltkarte&quot; zeigt, wie besonders vernetzt und international die österreichische Wissenschaft ist. TU Graz/TEAM<br>

Zusammenarbeit ist das Herzstück von wissenschaftlichem Fortschritt. Sich austauschen, Ergebnisse diskutieren, Ideen anzweifeln und Lösungen gemeinsam weiterentwickeln gehören zum Forschungsalltag.

Das Institut für Wissensmanagement der TU Graz koordiniert das EU-Projekt TEAM, in dem nun erstmals und in Kooperation mit Mendeley, einem englischen Softwareanbieter speziell für Wissenschafter, die weltweite Vernetzung von Forschungsaktivitäten über eine interaktive „Weltkarte“ visualisiert wurde. Besonders auffällig: Eine Handvoll kleiner europäischer Länder zeigt sich besonders international – darunter auch Österreich.

Teamwork in vielerlei Hinsicht: Das Institut für Wissensmanagement der TU Graz koordiniert das EU-geförderte Projekt „TEAM“, das die bereits sehr vernetzte akademische Welt noch ein Stück näher zusammenbringen will. „Mit der zunehmenden Spezialisierung liegt es auf der Hand, Wissenschafter mit gleichen Forschungsinteressen eher außerhalb der eigenen Institution oder gar nur im Ausland zu finden“, erklärt Stefanie Lindstaedt, Leiterin des Instituts für Wissensmanagement. TEAM steht für „Transferring Knowledge in Academic Knowledge Management“ und hat beispielsweise zum Ziel, Algorithmen zu entwickeln, die die Deckungsgleichheit von wissenschaftlichen Publikationen aufzeigen oder Forscher zusammenzubringen, die ähnliche Suchmuster in wissenschaftlichen Datenbanken haben.

Grenzenlose Forschung

Mendeley ist spezialisiert auf Forschungsdatenbanken und bietet eine Plattform, in der sich mittlerweile Wissenschafter aus 113 Ländern in über 200.000 „Gruppen“ in ihren jeweiligen Spezialdisziplinen organisiert haben und sich austauschen. Mit diesen Daten haben die Forscher untersucht, wie kooperativ Forschung in den einzelnen Ländern passiert. „Wir haben eine interaktive ‚Weltkarte‘ entwickelt, die auf einen Blick zeigt, wie intensiv die Scientific Community vernetzt ist. Sehr bemerkenswert ist, dass sich einige kleine europäische Länder besonders international zeigen, darunter Belgien, Dänemark – und eben Österreich“, erläutert Lindstaedt. Das Projekt wurde während eines Austausches zwischen Mendeley und dem Know-Center der TU Graz im Rahmen des TEAM-Projektes von Peter Kraker (PhD student, KnowCenter/TU Graz), Sebastian Pöhlmann (Insights and Analytics Manager) und Piotr Drozd (Community and Business Intelligence Analyst) initiiert.

Austausch in Echtzeit

Neben der Forschungsweltkarte wird im Projekt TEAM auch eine Desktop-Applikation für Forscher entwickelt, mit der sie ihre wissenschaftlichen Publikationen managen, mit der Community teilen und gegenseitig mit Anmerkungen versehen können. „Wir planen außerdem eine Website, die per Mausklick Statistiken über wissenschaftliche Publikationen und Autoren, Trends für jede Forschungsdisziplin, Paper-Empfehlungen und eine kurze Vorstellung von Wissenschaftern mit ähnlichen Forschungsinteressen gibt“, führt Stefanie Lindstaedt die weiteren Vorhaben von TEAM bis 2014 aus. Assoziierter Partner des Projekts ist das an der TU Graz angesiedelte K1-Zentrum „Know Center“, dessen wissenschaftliche Geschäftsführung ebenfalls Stefanie Lindstaedt innehat.

Weitere Informationen:

http://labs.mendeley.com/collab-map/
Die interaktive „Forschungsweltkarte“ zum Ausprobieren

Media Contact

Alice Senarclens de Grancy Technische Universität Graz

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien

Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Lange angestrebte Messung des exotischen Betazerfalls in Thallium

… hilft bei Zeitskalenbestimmung der Sonnenentstehung. Wie lange hat eigentlich die Bildung unserer Sonne in ihrer stellaren Kinderstube gedauert? Eine internationale Kollaboration von Wissenschaftler*innen ist einer Antwort nun nähergekommen. Ihnen…

Soft Robotics: Keramik mit Feingefühl

Roboter, die Berührungen spüren und Temperaturunterschiede wahrnehmen? Ein unerwartetes Material macht das möglich. Im Empa-Labor für Hochleistungskeramik entwickeln Forschende weiche und intelligente Sensormaterialien auf der Basis von Keramik-Partikeln. Beim Wort…

Klimawandel bedroht wichtige Planktongruppen im Meer

Erwärmung und Versauerung der Ozeane stören die marinen Ökosysteme. Planktische Foraminiferen sind winzige Meeresorganismen und von zentraler Bedeutung für den Kohlenstoffkreislauf der Ozeane. Eine aktuelle Studie des Forschungszentrums CEREGE in…