Internet bleibt Medium für höher Gebildete

Das Internet ist noch immer ein Medium der formal höher Gebildeten. Wie aktuell veröffentlichte Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen bestätigen, nutzten im vierten Quartal 2008 rund 91 Prozent aller Deutschen mit Hochschulreife und 78 Prozent jener mit Mittlerer Reife das Web.

Bei jenen Bundesbürgern, die lediglich über einen Hauptschulabschluss mit Lehre verfügen, waren es mit 48 Prozent bereits beträchtlich weniger. Noch bescheidener fällt die Internetnutzung in der Gruppe der Hauptschulabsolventen ohne Lehre aus, in der nur 29 Prozent Gebrauch vom Netz machten. Insgesamt gesehen nutzten im letzten Quartal des vergangenen Jahres zwei Drittel aller deutschen Erwachsenen das Internet zu Hause, am Arbeitsplatz oder anderswo. Im Vergleich zu demselben Vorjahreszeitraum entspricht dies einem leichten Plus von drei Prozentpunkten.

„Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen formaler Bildung und Internetnutzung“, bestätigt BITKOM-Sprecher Christian Hallerberg im Gespräch mit pressetext. Der Anteil der Internetnutzer sei unter Akademikern besonders hoch. „Das gleiche gilt für die Gruppe derjenigen, die in ihrem Beruf oder durch das Studium mit dem Computer vertraut sind. Wichtig ist aber, dass man keine falschen Schlüsse aus den Zahlen zieht. Um zum Internetnutzer zu werden, braucht man kein Abitur“, merkt Hallerberg an. Bei der Interpretation der Ergebnisse müsse man bestimmte Einflüsse berücksichtigen. „Der Anteil eines Jahrgangs, der die Schule mit Abitur verlässt, ist heute beispielsweise deutlich höher als vor 50 Jahren. Dabei sind die heutigen Schüler im Durchschnitt sicherlich nicht klüger als die Generation ihrer Eltern oder Großeltern. Das Internet nutzen heute trotzdem praktisch alle Jugendlichen – unabhängig von der Schulform und dem Bildungsabschluss“, erläutert Hallerberg.

Wie die Forschungsgruppe Wahlen feststellt, gibt es neben bildungs- nach wie vor auch große altersspezifische Unterschiede im Umgang mit dem Internet. „Während es für jüngere Menschen schon lange zum Alltagsmedium geworden ist, besteht bei Älteren noch immer ein großes Entwicklungspotenzial“, heißt es im veröffentlichten Bericht. So zählen in allen Altersgruppen bis 39 Jahren über 90 Prozent zu den Internetnutzern, bei jenen bis 49 Jahren sind es 82 Prozent und bei jenen zwischen 50 und 59 Jahren 70 Prozent. In der zahlenmäßig großen Gruppe der über 60-Jährigen steigt der Anteil der Nutzer zwar langsam und stetig an, lag im vierten Quartal 2008 mit nur 29 Prozent aber noch weit unter dem Durchschnitt von 66 Prozent. „Bei den 60 bis 79-Jährigen surft nur knapp ein Drittel im Internet. Deswegen können in diesen Altersklassen die höchsten Zuwachsraten erwartet werden“, meint Hallerberg.

Nicht ganz so gravierend fallen die Unterschiede in Bezug auf die Berufsgruppenzugehörigkeit aus. Während sich einfache bis mittlere Angestellte sowie höhere Angestellte und Beamte mit 69 bzw. 71 Prozent in punkto Internetnutzung im guten Mittelfeld behaupten können, ist die Gruppe der Arbeiter in diesem Bereich mit 59 Prozent noch am stärksten unterrepräsentiert. Spitzenreiter in dieser Hinsicht sind nach wie vor die Selbstständigen, die mit 78 Prozent den größten Anteil an Internetnutzern aufweisen.

Media Contact

Markus Steiner pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.forschungsgruppe.de

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