Leben in einer vernetzten Welt
Noch vor 15 Jahren konnte sich kaum jemand vorstellen, dass Skype-Konferenzen und Chatten mit Menschen am anderen Ende der Welt, soziale Online-Netzwerke oder das Herunterladen von umfangreicher Literatur, Filmen oder Musik auf den eigenen Computer irgendwann zum Alltag gehören würden.
Das Internet macht’s möglich. Das World Wide Web und die damit verbundenen Technologien werden unser Leben in den kommenden Jahrzehnten weiterhin schnell, tiefgreifend und in noch ungeahntem Ausmaß verändern.
Mit interdisziplinären Forschungsfragen auf dem Weg dorthin befasst sich die neue Forschungsinitative „Future Internet“ an der Leibniz Universität Hannover.
In der im November 2008 gegründeten Initiative sollen verschiedene Forschungseinrichtungen in einem „Wissenschaftscampus“ fakultätsübergreifend vernetzt werden. Anträge auf Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Europäische Union sind in Arbeit. Ziel ist es, für das Thema in Niedersachsen eine Führungsrolle zu übernehmen und die Grundlage für weitere Drittmittelprojekte zu schaffen.
Zusammengetan haben sich fünf Fachgebiete der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik, das Regionale Rechenzentrum Niedersachsen, das Forschungszentrum L3S, das Institut für Rechtsinformatik der Juristischen Fakultät, das Institut für Marketing und Management der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sowie die Technische Informationsbibliothek (TIB) mit jeweils verschiedenen Forschungsschwerpunkten. Die Bandbreite der Aktivitäten ist groß. Sie reicht von Software-Architekturen für neue Suchsysteme, die etwa auch Tonaufnahmen, Bilder und Videos durchsuchen können, der Entwicklung einer Infrastruktur für digitale Bibliotheken, intelligenten Kameras, die zum Beispiel eigenständig bei Veranstaltungen charakteristische Muster von Massenpanik von normalen Besucherströmen unterscheiden können, bis hin zur Weiterentwicklung von internetbasierten, miteinander kommunizierenden Navigationssystemen.
Das Institut für Rechtsinformatik befasst sich mit Datenschutz- und Datensicherheitsfragen, Haftung und Urheberrecht. Um die kommerzielle Seite anhand von Bedürfnis- und Motivforschung, Nutzungsakzeptanz und Marktbearbeitung kümmert sich das Institut für Marketing und Management. Die Mitglieder der Initiative haben ehrgeizige Ziele. „Wir wollen die Grundlage für eine langfristig drittmittelfinanzierte Forschung schaffen und planen die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern“, sagt Prof. Bernardo Wagner, Sprecher der Forschungsinitiative.
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