Neue Medien sind Gewinn für den Lehrbetrieb
Die rasante technologische Entwicklung im Medienbereich eröffnet Bildungseinrichtungen eine Vielzahl neuer Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung. Dass Lernen heute längst nicht mehr ausschließlich auf dem Schreibtisch in Klassenzimmer oder Hörsaal passieren muss, zeigt das Beispiel der Karl-Franzens-Universität Graz.
Dort wurde vor kurzem ein eigenes Podcast-Portal gestartet, das es Studierenden, Lehrenden und allen sonstigen Interessierten erlaubt, Lehr- und Lernmaterial einfach und bequem auf den eigenen Computer oder das eigene Handy zu holen. „In Zeiten von MP3-Playern und videofähigen Handys wie dem iPhone wird ein mobiler Zugang zu Informationen speziell von Studierenden nicht nur erwartet, sondern sogar verlangt“, bestätigt Michael Raunig von der Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer der Grazer Universität, im Gespräch mit pressetext.
Raunig, der das Podcast-Portal konzipiert hat und es ständig mit frischen Inhalten befüllt, ist vom Potenzial der neuen Medientechnologien für den Bildungseinsatz überzeugt: „Die Neuen Medien liefern eine ganze Reihe hilfreicher Tools, die ein Gewinn für den Lehrbetrieb sein können. Das Potenzial ist hier aber noch lange nicht ausgeschöpft.“ Mittlerweile biete jede Universität über das Internet eine zentrale Lernplattform an, über die man sich beispielsweise weiterführende Informationen zu Vorlesungen oder zusätzliche Unterrichtsmaterialien besorgen kann. „Gerade in Zeiten, in denen die Universitäten mit kontinuierlich steigenden Studierendenzahlen zu kämpfen haben, birgt der Einsatz neuer Medientechnologien einige Vorteile. In diesem Zusammenhang muss aber auch darauf hingewiesen werden, dass derartige Möglichkeiten stets nur als hilfreiche Ergänzung zum herkömmlichen Lehrbetrieb gedacht sind und diesen keinesfalls vollkommen ersetzen können“, betont Raunig.
Insbesondere Podcasts seien in der letzten Zeit für den universitären Schulbetrieb zunehmend ein Thema geworden. „Podcasts sind Medienbeiträge, die über das Internet automatisch bezogen werden können. Audio- und Videopodcasts ermöglichen Lernen, unabhängig von Zeit und Ort“, erklärt Raunig. Die Bandbreite der auf dem Portal angebotenen Beiträge erstrecke sich von den Rubriken „Forschung und Entwicklung“ über „Lehrveranstaltungen“ bis hin zu Event-Reihen. So findet man dort zum Beispiel spezielle Lehrfilme oder Wissenschaftsbeiträge, die aktuelle Forschungsprojekte vorstellen. Auch Vorlesungen seien Raunig zufolge bereits komplett mitgefilmt und online gestellt worden. „Das Portal selbst ist als 'Work in Progress' zu sehen, das sich ständig weiterentwickelt. Schon jetzt werden laufend neue Inhalte ergänzt“, merkt Raunig an.
Durch das Portal soll nicht nur die Lehre gestärkt und die Forschung außerhalb des Labors bekannt gemacht werden, sondern auch die Zusammenarbeit einzelner Institute und Fakultäten gefördert werden. So können sich Mitarbeiter der Universität Graz auch selbst aktiv an der Ausweitung der angebotenen Podcast-Inhalte beteiligen. „Die Nutzung des Portals ist grundsätzlich offen und nicht auf Studierende oder Universitätsangestellte beschränkt. Wer Interesse an einem Podcast hat, kann diesen ohne Registrierung abonnieren und downloaden“, so Raunig abschließend.
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