TV-Doku: Wahrnehmung im Spannungsfeld zwischen Fehlfunktion und Modell
In der Sendung „Welt im Kopf“ dreht sich bei Susanne Päch alles um die Sinneswahrnehmung. Die über unterschiedliche Rezeptoren ins Gehirn strömenden Daten werden zuerst im lokalen Zentrum der zugehörigen Sinne verarbeitet, dann in Kaskaden bis ins Unterbewusstsein weiter geleitet und auf diesem Weg mit anderen Sinneseindrücken zu einem emotionalen Gesamtempfinden zusammengeführt, das das menschliche Verhalten emotional steuert.
Ist es mit der Erfahrung stimmig, wird es meist gänzlich auf der unbewussten Ebene gehalten. Nur was das Unterbewusste aufgrund seiner Vorerfahrungen als „wichtig genug“ erachtet – also etwas Neues, positiv oder negativ Außergewöhnliches oder auch gänzlich Unbekanntes – wird in den Bereich des Bewusstseins verlagert.
Fällt ein Sinnesorgan schon bei der Geburt oder durch einen Unfall im Lauf des Lebens aus, dann wird der zugehörige Platz im Gehirn von anderen Sinnen vereinnahmt. Denn es herrscht Knappheit des Arbeitsspeichers – angesichts der Flut von Umwelteinflüssen, die dauernd auf den Menschen einprasseln. Deshalb können beispielsweise Blinde meist wesentlich besser hören als sehende Menschen. Der Fachmann spricht von der Plastizität des Gehirns, die lokale Zentren individuell stark verändern kann.
Der an der Ruhr-Uni Bochum forschende Neuropsychologe Boris Suchan, der auch therapeutisch mit Patienten arbeitet, berichtet aus der Praxis von Fehlfunktionen menschlicher Sinneswahrnehmung, aber auch von neuen Erkenntnissen der Forschung, die aus der Untersuchung solcher Sinnesausfälle oder -beeinträchtigungen erzielt werden. Seine Aussagen machen deutlich, wie hoch die Plastizität im menschlichen Gehirn tatsächlich ist. Das konterkariert die gern gezeigten, abstrakten Modelle der Hirnforschung. Sie gelten, so meint der Neuropsychologe locker, immer nur bis zum nächsten Patienten.
Ansprechpartner:
Dr. Susanne Päch
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