Unternehmen nutzen Potenzial zum Energiesparen nur unzureichend
Die „Brammer Energie-Studie 2008“ zeigt, dass trotz des großen Bewusstseins der Bedeutung von Energie-Einsparungen und trotz vieler Entwicklungen und Planungen in diesem Zusammenhang, nur wenige Unternehmen ihr Potenzial zum Energiesparen in vollem Umfang erkennen, geschweige denn ausnutzen.
Die Ergebnisse der Studie belegen, dass das beachtliche Potenzial für Energie-Einsparungen in der mechanischen Kraftübertragung, etwa bei Motoren, Lagern und Riemenantrieben, wie sie in Produktionsstätten in ganz Europa im Einsatz sind, übersehen werden, obwohl sie nennenswerte Möglichkeiten zur Energieeffizienz sowohl in finanzieller Hinsicht als auch unter Umweltaspekten darstellen.
Nur 6% glauben, das Potenzial für Energie-Einsparung erschlossen zu haben
Bei der Befragung von über 330 produzierenden Unternehmen in zehn europäischen Ländern hat Brammer festgestellt, dass zwar Dreiviertel aller Interviewten denken, dass Energie-Einsparung ein wichtiges Thema für ihr Werk oder ihr Unternehmen ist, aber nur 6% glauben, bereits alle Einsparungen ermöglicht zu haben. Die meisten (60%) sind dabei, Energie-Einsparungen zu planen oder einzuführen, aber kritisch wenige beziehen Investitionen in neue Kraftübertragungseinrichtungen ein, wo die substanziell die größte Energieeffizienz möglich wären.
So zeigen die Untersuchungsergebnisse von Brammer, dass 78% der Entscheider Energie-Einsparungen in ihrem Fokus haben, aber 59% noch nicht bereit sind, Veränderungen in ihrer Antriebstechnik in Betracht zu ziehen. Dabei werden in jedem typischen Fertigungsbetrieb 65% des gesamten Energieverbrauchs allein von Motoren verzehrt, so der britische Carbon Trust, ein unabhängiges, staatlich gegründetes Unternehmen mit der Aufgabe, die Kohlenstoffemissionen der Wirtschaft zu senken.
Großes Energieeffizienz-Potenzial bei Motoren und Antrieben
Brammer kommt nach eigenen Berechnungen zu der Einschätzung, dass sich durch den Einsatz energieeffizienter Motoren und Antriebe der Energieverbrauch jeweils um bis zu 15% reduzieren ließe, was in der EU zu jährlichen Kosteneinsparungen von 7,39 Mrd. Euro und einer Senkung des CO2-Ausstoßes um 47,27 Mio. t führen würde.
Allein dieses Ergebnis nur für Motoren und Antriebe ist fast 1,25-fach höher als das, was die befragten Unternehmen als Einsparmöglichkeiten angaben (5,96 Mrd. Euro oder 43,27 Mio. t CO2). Die meisten von ihnen zogen auch keine Änderungen an der Antriebstechnik in ihren Produktionen in Betracht.
Beträchtliches Potenzial für Energie-Einsparungen wird nicht erschlossen
Dies bedeutet, die potenziellen Energie-Einsparkosten für produzierende Unternehmen in Europa könnten mindestens 13 Mrd. Euro erreichen, was 90,5 Mio. t CO2 entspricht. Diese Industrien, die 40,9% des Strom- und 37% des Erdgasverbrauchs innerhalb der EU repräsentieren, könnten so einen beträchtlichen Beitrag zur allgemeinen Senkung des Energiebedarfs leisten.
Ian Fraser, CEO der Brammer Gruppe, erklärt die Bedeutung dieser Erkenntnisse: „Die Energie-Einsparungen zu erhöhen, führt zu drei Ergebnissen: reduzierte Betriebskosten, verbesserte Wettbewerbsfähigkeit europäischer Hersteller und — vielleicht auf lange Sicht wichtiger und gut für unseren Planeten — geringere Kohlenstoffemissionen aus Kraftstoffverbrauch.“
Mit der Erkenntnis der Folgen immer weiter fortschreitender Klimaveränderungen, kämen die Hersteller in ganz Europa unter wachsenden Druck, umweltfreundliche Ziele zu formulieren und ihren Energieverbrauch zu begrenzen, so seine Überzeugung: „Entscheider in den Werken erkennen ihre Verantwortung und glauben, dass sie hart daran arbeiten, aber unsere Ergebnisse zeigen, dass es mehr zu tun gibt, als sie vielleicht überblicken.
Indem wir ihnen helfen zu erkennen, welch eine große Rolle die Antriebstechnik dabei spielt, können wir genau diese Unternehmer unterstützen, einfach und effektiv substanzielle Energie-Einsparungen zu erzielen, die signifikant höher als ihre Erwartungen sind, noch wettbewerbsfähiger zu werden und unsere Umwelt sauber zu halten — was schließlich uns allen nützt.“
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