Buchhaltung trifft Web 2.0

„Wir bringen Excel ins Spiel, statt es herauszunehmen“, sagte John Hiraoka, Chief Marketing Officer von Epicor, anlässlich der Vorstellung der neuen Software-Version in München. Nach seinen Erläuterungen soll Epicor 9 die Produktivität der Mitarbeiter steigern, in dem diese bei der Bedienung des ERP-Systems möglichst häufig aus dem Alltag vertraute Software- oder Internettools nutzen können. Davon erhofft sich Hiraoka deutliche Wettbewerbsvorteilen gegenüer anderen ERP-Produkten, die oft wegen ihrer unflexiblen und wenig benutzerfreundlichen Bedienungsmasken kritisiert werden.

Entsprechend wechseln seine Kunden unkompliziert zwischen Arbeitsabläufen in MS Office und Epicor hin und her. So können etwa Rechnungsdaten per Copy & Paste aus dem ERP-System in eine Excel-Tabelle übertragen, dort bearbeitet und die Ergebnisse der Berechnungen via Zwischenablage wieder in Epicor 9 eingegeben werden. Da Epicor auf der Softwareplattform Microsoft Net beruht, fällt die Integration in weitverbreitete Programme wie Outlook besonders leicht. Aber auch der Datenaustausch mit Office-Produkten anderer Hersteller wie Lotus Notes ist möglich. RSS-Feeds beipielsweise von Wirtschaftsdiensten lassen sich einfach in die Browseransicht integrieren.

Eigene Suchmaschine für den Datenzugriff

Außendienstmitarbeiter können mit der neuen Software über ihre Handys auf Unternehmensdaten zugreifen – egal, ob es sich dabei um Geräte mit Windows Mobile, um Blackberrys oder das iPhone von Apple handelt. Da Epicor 9 nach den Standards der Serviceorientierten Architektur (SOA) programmiert wurde, funktioniert der Datenaustausch mit einer Vielzahl von Softwareprogrammen, unabhängig von der dahinterliegenden Technologie.

Auf der Suche nach relevanten Daten ist der Epicor-Nutzer nicht auf starre Eingabemasken angewiesen. Vielmehr nutzt der dafür die Suchmaschine Enterprise Search. In die reduktionistische Oberfläche gibt er seinen Suchbegriff oder eine Zeichenfolge (etwa eine Rechnungs- oder Teilenummer) ein und erhält eine nach Relevanz geordnete Linkliste mit den im ERP-System gefundenen Treffern.

Die im Programm hinterlegte Rechteverwaltung sorgt dafür, dass der Mitarbeiter nur jene Informationen gelistet bekommt, auf die er in seiner Funktion auch Zugang hat. Die Ansicht und Anordnung der Daten auf dem Bildschirm kann der Mitarbeiter weitgehend frei gestalten.

Stark vertreten in der Fertigungsindustrie

Die Epicor Software Corporation verfügt nach eigenen Angaben über rund 3000 Mitarbeiter und 20000 Kunden in mehr als 140 Ländern. Neben der Dienstleistungs- und Logistikbranche und dem Hotelgewerbe ist Epicor besonders stark in der Fertigungsindustrie vertreten.

Marketingchef John Hiraoka zufolge fahren viele seiner Großkunden eine zweigleisige ERP-Strategie: In der Zentrale kommt SAP als betriebswirtschaftliche Software zum Einsatz, in den weltweit verteilten Produktionsstätten das kostengünstigere Epicor-Produkt. Es ist das erklärte Ziel von Hiraoka, hier Wettbewerber wie Infor/Baan oder IFS aus Unternehmenskonglomeraten zu verdrängen. Auch in Deutschland zählen zu den rund 100 Epicor-Kunden vor allem Tochterfirmen ausländischer Großunternehmen.

Junge Fachkräfte finden vertraute Web-2.0-Umgebung

John Hiroaka sieht gute Chancen für die neue Software-Generation bei expandierenden mittelständischen Unternehmen. Zum einen erlaube die SOA-Technologie die schnelle Änderung von in der Software hinterlegten Geschäftsprozessen. Zum anderen verschaffe Epicor 9 Vorteile im Wettbewerb um Fachkräfte: „Diese Firmen wollen junge Menschen anziehen, die zum ersten Mal im Leben die Stelle wechseln“, so Hiraoka. „Für sie ist ein Arbeitgeber attraktiv, bei dem sie die in ihrer Freizeit geschätzten Web-2.0-Funktionalitäten für ihren Job nutzen können.“

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Peter Steinmüller MM MaschinenMarkt

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