Dicke Bleche? Laserschweißen!

Neue Laserschweißprozesse sollen das Dickblechschweißen im Schiffbau effizienter und kostengünstiger machen. © MEYER WERFT / M. Wessels

Die Verfahren zum Fügen von maritimen Stahlkomponenten haben im Hinblick auf Herstellungskosten und Produktivität starkes Entwicklungspotenzial: Das häufig eingesetzte Unterpulverschweißen (UP-Schweißen) ist vergleichsweise langsam und geht mit merklichem Werkstückverzug einher.

Bei der Alternative Laser-Lichtbogen-Hybridschweißen ist insbesondere die Kantenvorbereitung arbeitsintensiv und das Verfahren wenig flexibel.

Besonders bei großen Stahlblechdicken im Bereich von 12 Millimeter bis 30 Millimeter hat sich bisher kein Verfahren gegen das UP-Schweißen durchsetzen können.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am LZH wollen dies nun mit ihren Verbundpartnern Meyer Werft GmbH & Co. KG, Held Systems Deutschland GmbH und Laserline GmbH ändern.

Robuste reine Laserschweißprozesse

Speziell für das Dickblechschweißen im maritimen Bereich wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler robuste reine Laserschweißprozesse entwickeln.

Der Projektpartner Laserline wird dazu neue Diodenlaserstrahlquellen mit Höchstleistungen von bis zu 60 Kilowatt im Dauerstrichbetrieb realisieren. Das Ziel des Vorhabens ist es, hochwertige Verbindungen mit hohen Schweißgeschwindigkeiten zu erreichen.

Dabei wollen die Partner im Vergleich zu bestehenden Fügeverfahren den Aufwand für die Kantenvorbereitung und die Menge des Zusatzmaterials reduzieren. So sollen letztendlich auch die Kosten sinken. Die neuen Prozesse sollen bestehende Verfahren ergänzen oder gar ersetzen.

Die anwendungsorientierte Entwicklung findet parallel in einem Laserlabor und in einer werftnahen Versuchsumgebung statt. Das ermöglicht, Prozesse schnell zu erproben, zu evaluieren und zu optimieren.

Lasersicherheit im Vordergrund

Besonderes Augenmerk legen die Partner darauf, Konzepte zur Gewährleistung der Lasersicherheit bei den sehr hohen Laserleistungen von bis zu 60 Kilowatt zu entwickeln. Dazu gehört auch die Handhabung der zu erwartenden großen Mengen an emittierten Gefahrstoffen. Dafür wird durch das LZH auch die Gefahrstofffreisetzung aus der Laserprozesszone umfassend untersucht.

Über DIOMAR

Das Verbundprojekt „Dickblechschweißen mittels Höchstleistungs-Diodenlaser für maritime Anwendungen“ (DIOMAR) wird von der Meyer Werft GmbH & Co. KG, der Held Systems Deutschland GmbH, der Laserline GmbH sowie dem LZH durchgeführt. Gefördert wird DIOMAR vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Media Contact

Lena Bennefeld Laser Zentrum Hannover e.V.

Weitere Informationen:

http://www.lzh.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Maschinenbau

Der Maschinenbau ist einer der führenden Industriezweige Deutschlands. Im Maschinenbau haben sich inzwischen eigenständige Studiengänge wie Produktion und Logistik, Verfahrenstechnik, Fahrzeugtechnik, Fertigungstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik und andere etabliert.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automatisierungstechnik, Bewegungstechnik, Antriebstechnik, Energietechnik, Fördertechnik, Kunststofftechnik, Leichtbau, Lagertechnik, Messtechnik, Werkzeugmaschinen, Regelungs- und Steuertechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Selen-Proteine …

Neuer Ansatzpunkt für die Krebsforschung. Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg zeigt, wie ein wichtiges Enzym in unserem Körper bei der Produktion von Selen-Proteinen unterstützt – für die Behandlung von…

Pendler-Bike der Zukunft

– h_da präsentiert fahrbereiten Prototyp des „Darmstadt Vehicle“. Das „Darmstadt Vehicle“, kurz DaVe, ist ein neuartiges Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde. Es ist als schnelle und komfortable Alternative zum Auto gedacht, soll…

Neuartige Methode zur Tumorbekämpfung

Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt der Hochschule Aalen mit einer Million Euro. Die bisherige Krebstherapie effizienter gestalten bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe – dies ist das Ziel eines Projekts…