Vom Prototypen zur Markterschließung – LASHARE stärkt Produktionsstandort Europa
Diese Entwicklungen industriell nutzbar zu machen und neue Märkte zu erschließen, erfordert die präzise Definition technischer Anforderungen als auch genaue Marktkenntnis und die Vernetzung von Anwendern, Lieferanten und Forschungsinstituten.
Zur Unterstützung von fast 30 KMUs startete nun das EU-Projekt LASHARE, an dem sich unter der Führung des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT sechs der bekanntesten europäischen Forschungsinstitute beteiligen. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie durch einen beschleunigten Technologietransfer.
Neue laserbasierte Fertigungsverfahren entstehen oft aus einer isolierten, im Labor demonstrierten Detaillösung. In vielen Fällen werden solche Innovationen in klein- und mittelständischen Unternehmen (KMUs) geschaffen, wo ein hohes Maß an Flexibilität eine schnelle Problemlösung erlaubt. Hier birgt die Lücke zwischen einer demonstrierten Lösung bis zum industriell robusten Fertigungsverfahren eine Reihe von Risiken.
So können Teile der Lösung zu einem Zeitpunkt entworfen worden sein, zu dem die finalen Spezifikationen noch unbekannt waren oder die Komponenten sind nicht ausreichend robust für die tägliche Nutzung. Für KMUs hängt der wirtschaftliche Erfolg maßgeblich von einem schnellen Markteintritt und der Marktakzeptanz neuer Verfahren und Produkte ab. Die damit verbundenen Risiken wollen die Partner des EU-Projekts LASHARE minimieren und den Produktionsstandort Europa durch einen beschleunigten Markteintritt innovativer Fertigungstechnologien stärken.
Katalysatoren für den Technologietransfer
Vom 25. bis 27. September 2013 fand im Fraunhofer ILT die Kick-off-Veranstaltung des EU-Projekts LASHARE statt, das bei einer Laufzeit von vier Jahren über ein Budget von fast 15 Mio. EURO verfügt. 38 Partner aus Industrie und Forschung kamen in Aachen zusammen, um innerhalb des »Assessment Frameworks« relevante Ziele, Metriken und Maßnahmen festzulegen. Diese setzen den Rahmen für die Reifung demonstrierter, laserbasierter Ausrüstung für die Fertigung. Dabei werden die betreffenden Technologien mit dem Reifegrad bereits etablierter Technologien in ihrem Gebiet verglichen, um das Erreichen einer bedarfsgerechten und industriell robusten Lösung zu beschleunigen.
Schnelle Markteinführung für verschiedene Laser-Anwendungen
LASHARE unterstützt Industriepartner bei der Entwicklung laserbasierter Ausrüstung mit dem Ziel, neue Fertigungsprozesse zu verbessern und in Bezug auf die technische Umsetzung an vorherrschende Marktbedürfnisse anzupassen. Hierzu gingen nun so genannte »Laser based Equipment Assessments (LEAs)« für die unterschiedlichsten Laser-Anwendungen an den Start.
Für jede dieser Anwendungen, von Makrotechnologien wie dem Schweißen von Schiffsbauteilen bis zu Nanotechnologien wie der Strukturierung von Oberflächen mittels Ultrakurzpulslaser, wird ein LEA durchgeführt: Zunächst definieren Anwender den industriellen Bedarf für die laserbasierte Ausrüstung und bewerten diese zum Ende des LEAs in einer fertigungsnahen Umgebung.
Forschungspartner setzten auf dieser Basis ihre Ressourcen und ihre wissenschaftliche Expertise zur Etablierung des »Assessment Frameworks« sowie zur Unterstützung einer technischen Lösungsfindung ein. Schließlich nutzen Lieferanten das definierte!
Anforderungsprofil und die zur Verfügung gestellten Entwicklungsressourcen, um ihre laserbasierten Lösungen im Hinblick auf den Bedarf des Endanwenders robust zu implementieren. So beschleunigen die LEAs den Übergang von Laborlösungen hin zu realen Fertigungsanwendungen, die sich schnell, sicher und damit auch erfolgreich im Markt etablieren können.
Vierzehn LEAs nehmen von Beginn des Projektes an teil, acht bis zwölf weitere werden durch einen sogenannten Competitive Call während der Projektlaufzeit hinzukommen. LASHARE ist auf KMUs fokussiert und ermöglicht diesen die Schaffung neuer Produkte zum Vorteil der europäischen Industrie. In Summe werden weit mehr als 30 KMU-Partner von der Unterstützung des FP7-FoF Programms profitieren.
Ansprechpartner
M.Sc. Dipl.-Ing. (FH) B.Eng. (hon) Ulrich Thombansen
Gruppe Prozesssensorik und Systemtechnik
Telefon +49 241 8906-320
ulrich.thombansen@ilt.fraunhofer.de
Dr. Arnold Gillner
Leiter des Kompetenzfeldes Lasermaterialbearbeitung
Telefon +49 241 8906-148
arnold.gillner@ilt.fraunhofer.de
Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT
Steinbachstraße 15
52074 Aachen
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