Zwei Röhren sehen mehr als eine – und strahlen weniger
Die beiden Aufnahmesysteme des Somatom Definition bestehen aus jeweils einer Röntgenröhre Straton, die in diesem Jahr für den Deutschen Zukunftspreis nominiert war, und je einem Detektor. Die Röhren senden Röntgenstrahlen aus, die den Körper des Patienten durchdringen und auf den gegenüberliegenden Detektor treffen. Aus den dabei gemessenen Daten errechnet ein Computer die Bilder aus dem Körperinneren.
Das schlagende Herz stellt die Aufnahmetechnik dabei vor besondere Herausforderungen. Es muss in der so genannten Ruhephase zwischen zwei Schlägen aufgenommen werden. Dazu wird die Aufnahme mit einem Elektrokardiogramm (EKG) synchronisiert. Bei Untersuchungen in bisherigen Geräten wurde der Puls auf Werte um 60 Schläge pro Minute künstlich gesenkt, um scharfe Bilder zu erhalten. Die dabei eingesetzten Betablocker können Ärzte aber nicht jedem Patienten verabreichen, da sie zum Beispiel die Atemwege verengen können und so der Einsatz bei Asthmatikern oder Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen mit einem erhöhtem Risiko verbunden ist. Ebenso bedenklich werden die Wirkstoffe bei Personen mit Diabetes oder mit Nieren- sowie Leberleiden eingeschätzt. Beim Somatom Definition spielt die Höhe des Pulses nun keine Rolle mehr. Wegen des ausgeklügelten Aufnahmeverfahrens können auch Patienten mit hoher Herzfrequenz oder Herzrhythmusstörungen untersucht werden – ohne den Einsatz von Medikamenten.
Die Absenkung der Strahlendosis um 50 Prozent erklärt sich unter anderem dadurch, dass das System doppelt so schnell ist wie herkömmliche Scanner mit nur einer Röntgenquelle/Detektor-Kombination. Die Aufnahmegeschwindigkeit verdoppelt sich dadurch – die Bestrahlungszeit wird also halbiert. (IN 2005.11.6)
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