Entwicklung von "Drei-Formen-Kunststoffen" gelungen
Die Entwicklung der „Drei-Formen-Kunststoffe“ gelang jetzt einem Deutsch-Amerikanischen Forscherteam des Teltower Zentrums für Biomaterialentwicklung des GKSS-Forschungszentrum Geesthacht (GKSS) und des Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (MIT). Die neuen Materialien werden über die Temperatur gesteuert und sind in der Lage zwei Formveränderungen in unterschiedliche Richtungen auszuführen, so dass sich vielfältigste Anwendungen ergeben können.
„Eine intelligente Gefäßstütze könnte beispielsweise als noch kleines Hilfsmittel in den menschlichen Körper eingebracht werden. Dort entfaltet sich der Kunststoff, erfüllt seine Aufgabe und wird anschließend zu einer leicht aus dem Körper entfernbaren Form komprimiert“, schwärmt Professor Dr. Andreas Lendlein, Leiter des GKSS-Zentrums für Biomaterialentwicklung. „Aber man könnte auch an Befestigungshaken in der Montagetechnologie denken, die ihre Befestigungsanker zunächst selbst ausrichten, bevor sie in einer genau definierten Position einrasten“, so Lendlein.
Die aktiv-beweglichen Polymere sind aus zwei verschiedenen Arten von Kettensegmenten aufgebaut, die chemisch miteinander verknüpft sind. Durch diese Vernetzung auf molekularer Ebene wird die permanente äußere Form festgelegt. Damit die beiden Formänderungen stattfinden können, müssen dem Material die verschiednen Formen zugeordnet werden. Man nutzt dafür den Effekt, dass die beiden Kettensegmente in unterschiedlichen Temperaturbereichen verschieden flexibel sind und beim Unterschreiten einer gewissen Temperatur ihre Flexibilität verlieren. Jeder der Formen ist bei konstanten Umgebungsbedingungen stabil, bis eine Temperaturerhöhung den Formenwechsel einleitet.
Der entsprechende Artikel „Polymeric triple-shape materials“ erscheint am 28. November in der Fachzeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) und wird vorab online unter http://www.pnas.org/papbyrecent.shtml veröffentlicht.
Die Autoren sind:
Dr. Ingo Bellin, Dr. Steffen Kelch, Prof. Dr. Andreas Lendlein (Zentrum für Biomaterialentwicklung, Institut für Polymerforschung, Teltow, GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH) und Prof. Robert Langer (Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, USA).
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Die GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH mit den Standorten Geesthacht in Schleswig-Holstein und Teltow bei Berlin in Brandenburg ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Industrie für Wissenschaft und Entwicklung in den Bereichen Küstenforschung, Funktionale Werkstoffsysteme, Regenerative Medizin sowie der Strukturforschung mit Neutronen und Photonen.
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