DFG-Schwerpunktprogramm für Polymerwerkstoffe
Das neue Schwerpunktprogramm gibt den Forschern in Deutschland die Möglichkeit, die vorhandene experimentelle und theoretische Kompetenz zu bündeln und gemeinsam zu einem besseren Verständnis dieser speziellen Materialverbindungen zu kommen. Zur bislang stark nutzungsgetriebenen und vor allem auf Empirie beruhenden Entwicklung von Polymer-Festkörper-Verbunden soll die wissenschaftliche Erschließung der Grundlagen treten und einem rationalen, wissensbasierten Materialdesgin Bahn gebrochen werden.
Professor Possart erläutert: „Mit der Grundlagenforschung zur Grenzfläche und zur Interphase zwischen Festkörper und Polymer fördert die DFG ein für die Materialforschung der kommenden Jahre sehr wichtiges Gebiet. Interphasen haben in Polymeren wesentlich größere Abmessungen als Grenzschichten in anorganischen Materialien. Diese Interphasen gewinnen beispielsweise in mit Nanopartikeln gefüllten Polymeren einen dominanten Einfluss auf die Eigenschaften. Hier kann der Anteil der Interphase so groß werden, dass das Polymer nirgendwo im Werkstoff das Verhalten zeigt, das man an Proben des ungefüllten Polymers misst. Die wissenschaftliche Situation ist heute dadurch gekennzeichnet, dass man solche Interphasen weder ausreichend experimentell charakterisiert noch theoretisch verstanden hat. Wegen der sich rasch fortsetzenden Miniaturisierung werden die Antworten auf diese wissenschaftliche Herausforderung in den kommenden Jahren schnell an technologischer und volkswirtschaftlicher Bedeutung gewinnen.“
Fragen beantwortet:
Professor Dr. Wulff Possart
Lehrstuhl für Adhäsion und Interphasen in Polymeren
Telefon: 0681 / 302-3761
Email: w.possart@mx.uni-saarland.de
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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.
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