Metallhaltige Schaumstoffe für Maschinenbau interessant
Das italienische Forschungszentrum für industrielle Fertigungstechnik „Macchine Utensili e Sistemi di Produzione“ hat ein Programm zur Entwicklung und Verbreitung von metallischen Schaumstoffen in Italien aufgestellt. Es handelt sich um eine der aussichtsreichsten Sparten moderner Materialforschung. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Metal Foam Center des Fraunhofer-Institutes in Dresden und dem von der Landesregierung der Emilia-Romagna eingerichteten Forschungsnetzwerk Hi-Mech durchgeführt.
Prof. Michele Monno , Ordinarius am Polytechnikum in Mailand und Direktor des Musp in Piacenza, erklärt: „Metallische Schaumstoffe haben wegen ihrer Porosität und des geringen Gewichts ideale Voraussetzungen, um die herkömmlichen Werkstoffe bei Werkzeugmaschinen und anderen schweren Maschinen zu ersetzen. Auch als Bauteile für Automobile, Motorräder, Roboter, Fahrräder und Boote sind sie bestens geeignet. Deshalb ist die Industrie stark an ihrer Verwendung interessiert.“
Das Musp-Projekt hat eine Dauer von drei Jahren und wird mit Unterstützung einiger lokaler Firmen abgewickelt, die ihre Produkte durch die innovative Technologie verbessern wollen. Die Kosten liegen bei 2,5 Mio. Euro , die zum Großteil aus Mitteln des Hi-Mech finanziert werden sollen. Mit Hilfe der in Piacenza installierten Pilotanlage können Hersteller verschiedendster Branchen spezifische Tests und dazugehörige Rentabilitätsberechnungen durchführen. Zu ihrer Durchführung werden noch junge Ingenieure verschiedener Fachrichtungen gesucht.
Prof. Monno leitet ausserdem im Auftrag des Mailänder Polytechnikum das Projekt „Tecnologie innovative per la lavorazione delle schiume metalliche“ (Tilas), das in Zusammenarbeit mit den Universitäten von Bari, Bergamo, Cassino und Bologna gestartet wurde. Im Mittelpunkt stehen dabei neuartige Verfahren der Schneide-, Umform- und Schweisstechnik, die sich für metallhaltige Schaumstoffe eignen. In Italien ist ihre Verbreitung wegen der unzureichenden Kenntnis der Materialvorzüge und industriellen Anwedungsmöglichkeiten allerdings noch sehr gering.
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