Neue „Arbeitskluft“ für Polizei und Feuerwehr soll Einsätze und Umwelt schützen
Das Herstellen der wasserdichten und atmungsaktiven Arbeitskleidung für etwa Feuerwehrleute und Polizisten soll zukünftig höchsten ökologischen Anforderungen gerecht werden. Auf die unter Umweltaspekten als bedenklich eingestuften Lösemittel soll ganz verzichtet werden können.
Die Trans-Textil GmbH (Freilassing) beabsichtigt, gemeinsam mit der Firma CHT Germany GmbH (Tübingen) und dem Sächsischen Textilforschungsinstitut e.V. (STFI, Chemnitz) ein entsprechendes Membransystem für Textilien zu entwickeln.
„Spezielle Aufgaben erfordern spezielle Kleidung. Neben der Sicherheit für die Träger ist der Umweltschwerpunkt des Projekts die konsequente Fortsetzung des Schutzgedankens“, verdeutlicht Prof. Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die DBU fördert das Vorhaben fachlich und finanziell mit rund 305.000 Euro.
Alternative Textiltechnologien schützen Mensch und Umwelt
Die Anforderungen an die Einsatzkleidung für Berufsgruppen wie Feuerwehr, Polizei oder Militär seien hoch. Zwar solle sie atmungsaktiv sein und Schweiß nach außen abgeben, Wasser, Chemikalien, Viren oder andere unerwünschte Stoffe dürften aber von außen nicht durchdringen. Zudem solle sie langlebig und zuverlässig sein. Eigenschaften, die auch bei der Freizeitbekleidung eine immer größere Rolle spielen würden.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, würden die Barriereschichten für Schutzkleidung nach dem aktuellen Stand der Technik vorwiegend mithilfe von organischen Lösemitteln hergestellt, die bezüglich ihrer Umweltauswirkungen zum Teil als bedenklich eingestuft würden.
„Unsere Idee ist es, ein Beschichtungssystem allein auf der Basis wässriger Rezepturen und spezieller Verarbeitungstechnologien zu entwickeln“, erklärt Manfred Hänsch, Geschäftsführer bei Trans-Textil.
Ökologisches Engagement ermöglicht nachhaltigeres Wachstum
Die aktuell zur Herstellung der Barriereschichten verwendeten Produkte auf Lösemittelbasis würden zwar die gewünschten Eigenschaften für Schutzkleidung erreichen, bisher fehle es jedoch auf breiter Ebene an umweltfreundlicheren Alternativen. Dabei stiegen die ökologischen Ansprüche durch Gesetzgebung, Zertifizierungsstellen, Kunden und Anwender.
„Die Vereinbarkeit von hoher, zielgerichteter Schutzwirkung mit einem schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie erhöhter Arbeitsschutz in der Textilproduktion sind daher die Hauptziele des Vorhabens“, unterstreicht DBU-Experte Dr. Maximilian Hempel. Würden Komponenten auf Wasserbasis stärker genutzt, könnten große Mengen der bisher verwendeten Lösemittel eingespart werden.
Mit neuen Ideen stärken kleinere Betriebe eigene Position
Die Textil- und Bekleidungsindustrie sei eine der wichtigsten Konsumgüterbranchen Deutschlands und könne mit einer entsprechenden Umstellung ein großes Stück nachhaltiger wirtschaften.
Die Ergebnisse des Projekts könnten helfen, den Einsatz von als bedenklich eingestuften Stoffen in diesem Verarbeitungsschritt zu verringern, so Hempel. Vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen biete sich hier die Chance, durch ihre Innovationskraft die eigene Marktposition zu stärken.
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