Neue Methoden zur Beschichtung von Schiffsrümpfen
Der Rumpf von Schiffen wird derzeit noch von Hand gespachtelt. In Zukunft soll das Auftragen teilautomatisiert mittels Robotik realisiert werden. Dazu braucht es ein schaumähnliches Material, das sich gleichmäßig und mit einem hohen Qualitätsstandard aufgetragen lässt. Diese neuartigen Materialien für die Beschichtung von Schiffsrümpfen sollen langlebiger sein und eine verbesserte Qualität aufweisen.
Daher wurde ein Verbundprojekt mit sechs Teilnehmern gegründet, das die Entwicklung vorantreibt. Auch das ISAT der Hochschule Coburg ist daran beteiligt. Bereits bei einem Vorgängerprojekt kooperierte das Institut mit GTF-Freese, einem Unternehmen für Schiffsdecksbeläge, das daraufhin auch für dieses Vorhaben auf das ISAT zuging. Gefördert wird das Forschungsprojekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Schwerpunkt soll es sein, ein System aufzubauen, das die Entwicklung begleitet und Fehler im Anwendungsprozess wie Rissbildungen frühzeitig erkennt. „Das Knowhow unseres Instituts bei der Anwendung akustischer Oberflächenwellen sowie die Erfahrung und Weiterentwicklung der geeigneten Messverfahren wird in diesem Projekt einen bedeutenden Beitrag leisten.“, sagt Prof. Dr. Klaus Stefan Drese, Leiter des ISAT.
Dazu arbeitet das Institut an einem Messverfahren, das mittels akustischer Oberflächenwellen Unregelmäßigkeiten beim Auftragen ausfindig macht. Ziel ist es, die Rumpfwände großflächig, online und ortsunabhängig mit Sensoren zu scannen, sodass eine Echtzeiterkennung von Schäden während des Fährbetriebs auf See stattfinden kann.
Beispielsweise können so Betreiber der Schiffe während der Fahrt sicherstellen, dass keine Risse auf der Außen- oder Innenwand des Schiffsrumpfes auftreten oder Wasser eindringt.
Zunächst wird ein System im Labormaßstab erarbeitet, das anschließend schrittweise hochskaliert wird. Am Ende soll es möglich sein, schiffsbauliche Strukturen bei veränderten Klimabedingungen, ähnlich wie auf offener See, zu untersuchen.
Das System dient zur Qualitätssicherung, einer Verlängerung der Lebensdauer sowie der Verkürzung von Werftzeiten durch effiziente Reparaturzyklen.
Prof. Dr. Klaus Stefan Drese
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