Neue Simulationsmöglichkeiten für strömungs- und energietechnische Untersuchungen

Druckverteilung in einer durchströmten 3D-Mikrostruktur
Fraunhofer IFAM Dresden

Das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM in Dresden hat seine Simulationsmöglichkeiten am Standort erweitert, um strömungs- und energietechnische Vorgänge in Materialien noch besser untersuchen zu können.

Durch die neuen Kompetenzen können insbesondere auch Systeme und Netzwerke untersucht und Phasenwechselmaterialien (PCM) sowie deren Verhalten und Effekte in Bauteilen vorhergesagt werden. So ist z. B. das Open-Source-Tool OpenFOAM, welches für Strömungssimulationen eingesetzt wird, neu im Portfolio. Die Software bietet den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern deutlich mehr Möglichkeiten zur Modellentwicklung und Implementierung.

Neue Optionen stellt auch die Software COMSOL Multiphysics bereit. Sie wird für strukturmechanische Berechnungen eingesetzt, indem sie die Spannungsverteilung in Festkörpern unter einer definierten mechanischen Belastung ermittelt. Zudem kann COMSOL Multiphysics nun auch für die Auslegung thermischer Systeme mit Phasenwechselmaterialien genutzt werden, wie sie etwa in Wärmespeichern vorkommen. Somit werden die Untersuchungen gekoppelter Strömungs- und Energietransportprozesse als bisherige Anwendungsbereich der Software am Fraunhofer IFAM Dresden ideal ergänzt.

Darüber hinaus haben die Forschenden seit neustem die Möglichkeit, mithilfe des Open-Source-Tools OpenModelica Systeme aus räumlich null- und eindimensionalen Komponenten zu berechnen. Doch nicht nur für die eigene Forschung wurde die Simulationstechnik erweitert. Auch kundenspezifische Programme, die direkt beim Auftraggeber verwendet werden, können nun dank der Erweiterung COMSOL Application Builder entwickelt werden.

Mithilfe der neuen In-House-Lösungen lassen sich Daten von bildgebenden Verfahren (Mikrostrukturtomographie) in rechenfähige 3D-Modelle, sowohl voxelbasiert als auch geglättet, umwandeln und als STL-Dateien exportieren. Dadurch werden Strömungs- und Energietransportprozesse in Mikrostrukturen detaillierter als bisher berechenbar.

Die neue Software erweitert das bereits vorhandene Softwareportfolio zur Berechnung der Geschwindigkeits- und Druckverteilung in Strömungen (Computational Fluid Dynamics, CFD), stationärer und instationärer Temperaturfelder von Feststoffen (Heat Transfer) sowie die Betrachtung nichtisothermer Strömungen (Conjugate Heat Transfer, CHT) in idealer Weise.

Die Modellierung, numerische Berechnung und Simulation von strömungs- und energietechnischen Vorgängen in Komponenten und Systemen wird in der Abteilung Energie und Thermisches Management des Fraunhofer IFAM Dresden für eine Vielzahl von Anwendungsfällen eingesetzt.

So zum Beispiel für die Klärung von Detailfragen in strömungs- und energietechnischen Systemen, wie etwa die Nachrechnung und Analyse sowie Vorhersage und Abschätzung von Parametern. Auch kundenspezifische Versuchsstände können entwickelt und ausgelegt werden. Zudem forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der thermischen und geometrischen Optimierung von Bauteilen und führen Festigkeitsanalysen thermisch und mechanisch belasteter Bauteile durch.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr.-Ing. André Schlott

Weitere Informationen:

http://www.ifam.fraunhofer.de

Media Contact

Fraunhofer IFAM Dresden Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Selen-Proteine …

Neuer Ansatzpunkt für die Krebsforschung. Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg zeigt, wie ein wichtiges Enzym in unserem Körper bei der Produktion von Selen-Proteinen unterstützt – für die Behandlung von…

Pendler-Bike der Zukunft

– h_da präsentiert fahrbereiten Prototyp des „Darmstadt Vehicle“. Das „Darmstadt Vehicle“, kurz DaVe, ist ein neuartiges Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde. Es ist als schnelle und komfortable Alternative zum Auto gedacht, soll…

Neuartige Methode zur Tumorbekämpfung

Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt der Hochschule Aalen mit einer Million Euro. Die bisherige Krebstherapie effizienter gestalten bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe – dies ist das Ziel eines Projekts…