Viel mehr als nur Draht… Internationales Kalibrierzentrum der TU Bergakademie Freiberg gegründet

Drahtbunde, für deren Erzeugung die Grundlagen am Institut für Metallformung der TU Bergakademie Freiberg ermittelt wurden (im Hintergrund Versuchswalzanlage) TU Bergakademie Freiberg

Die TU Bergakademie Freiberg bildet am Institut für Metallformung Ingenieure aus, die bereits während des Studiums die Theorie des Kalibrierens erlernen und die Erkenntnisse an Anlagen in industrienahem Maßstab praktisch bestätig bekommen.

Internationales Kalibrierzentrum der TU Bergakademie Freiberg kürzlich (15. März) gegründet.

Den Prozess des Formens der Drähte (Langprodukte) nennt man Kaliberwalzen. Der Kalibreur wählt die Formen und Abmessungen der Walzen aus und erstellt eine Walzreihenfolge. In diesen Ablauf des Kalibrierens spielen unterschiedlichste Anforderungen an die späteren Gebrauchseigenschaften der Produkte sowie werkstoff- und verfahrenstechnische Parameter hinein.

Sehr viele Industriebranchen (z.B. Bauindustrie, Anlagenbau, Automobilbau, Luft- und Raumfahrtindustrie, Medizintechnik) bedienen sich der Technologie des Kaliberwalzens, da unterschiedlichste Profilgeometrien und Erzeugnisformen herstellbar sind.

Es gibt deutschlandweit nur wenige Forschungs- und Ausbildungszentren, die sich mit diesem anspruchsvollen Prozess beschäftigen und Experten ausbilden.

Für den anstehenden Generationenwechsel in der metallverarbeitenden Industrie werden in den kommenden Jahren auf dem Arbeitsmarkt weltweit Experten auf dem Gebiet der Kalibrierung dringend gesucht. Die TU Bergakademie Freiberg bildet im Bereich der Umformtechnik am Institut für Metallformung u.a. Ingenieure aus, die bereits während des Studiums die Theorie des Kalibrierens erlernen und die Erkenntnisse an Anlagen in industrienahem Maßstab praktisch bestätig bekommen.

Vor diesem Hintergrund wurde das Internationale Kalibrierzentrum (IKZ) der TU Bergakademie Freiberg während der jährlichen umformtechnischen internationalen Tagung MEFORM 2017 am 15. März. Ziel ist es, die Methoden des Kalibrierens zu erweitern und neue Wege der analytischen sowie numerischen Verfahren zu erarbeiten.

Dabei sollen die verfahrens- und werkstofftechnischen Einflüsse in Zusammenhang mit einer ganzheitlichen Betrachtung des Umformvorganges in Bezug auf die Produkteigenschaften optimiert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in die studentische Bildung und die Weiterbildung von Mitarbeitern der Industrie einschließlich praktischer Übungen im industriellen Umfeld einfließen.

Das Kalibrierzentrum ist eine für nationale und internationale Forschergruppen und industrielle Anwender offene Plattform. Das am Institut für Metallformung vorhandene Wissen (älteste Kalibrierschule Deutschlands, im Jahr 1928 gegründet) sowie die verfügbare Anlagentechnik stehen dem IKZ zur Verfügung.

Das Arbeitsprofil des Internationalen Kalibrierzentrums:
• Sammeln und Erweitern des Wissens auf dem Gebiet der Kalibrierung
• Erarbeiten neuer Methoden zur Entwicklung und Optimierung der Langprodukte- und Profilherstellung
• Entwicklung und Anwendung analytischer und numerischer Systeme zur Prozessoptimierung und -überwachung
• Weiterbildung des betriebstechnischen Personals

Die innerhalb des IKZ erarbeitenden Ergebnisse stehen den jeweils beteiligten Partnern bi- oder multilateraler Projekte zur Verfügung. Der Ergebnistransfer wird projektbezogen vertraglich vereinbart.

http://tu-freiberg.de/presse/viel-mehr-als-nur-draht-internationales-kalibrierze… Meldung auf der Uni-Homepage
http://tu-freiberg.de/fakult5/imf/forschung-0 Institutsseite

Media Contact

Madlen Domaschke idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Überlebenskünstler im extremen Klima der Atacama-Wüste

Welche Mikroorganismen es schaffen, in den extrem trockenen Böden der Atacama-Wüste zu überleben, und welche wichtigen Funktionen sie in diesem extremen Ökosystem übernehmen – zum Beispiel bei der Bodenbildung –,…

Hoffnung für Behandlung von Menschen mit schweren Verbrennungen

MHH-Forschende entwickeln innovatives Medikament, um die Abstoßung von Spenderhaut-Transplantaten zu verhindern. Wenn Menschen schwere Verbrennungen erleiden, besteht nicht nur die Gefahr, dass sich die Wunde infiziert. Der hohe Flüssigkeitsverlust kann…

Neue Erkenntnisse zur Blütezeit-Regulation

Einfluss von Kohlenstoff- und Stickstoff-Signalwegen auf Blütenrepressoren bei Arabidopsis. In einer aktuellen Publikation in der Fachzeitschrift Plant Physiology hat ein internationales Forschungsteam, dem unter anderem Dr. Justyna Olas als eine…