Algorithmen für Präzisionsmedizin

Blickt auf genetische Daten: Professor Johannes Köster
Foto: UDE/Fabian Strauch

Neu an UDE/UK Essen: Johannes Köster.

Die genetischen Daten von Patient:innen zu bestimmen, wird medizinisch immer wichtiger. Möglich machen dies präzisionsmedizinische Untersuchungen. Wie sie automatisiert und mit Berücksichtigung von Unsicherheiten durchgeführt werden können, erforscht Dr. Johannes Köster. Der neuberufene Professor für Bioinformatische Algorithmen in der Onkologie entwickelt am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) Algorithmen, statistische Modelle und darauf basierende wissenschaftliche Software.

Aktuell entwickeln Professor Köster und sein Team Algorithmen und statistische Modelle, mit denen etwa DNA- und RNA-Sequenzen analysiert werden. „Unser Ziel ist es, alle Unsicherheiten zu bestimmen, die im Mess- und Analyseprozess auftreten, und sie für die medizinische Entscheidungsfindung transparent und statistisch akkurat darzustellen“, erklärt der 38-Jährige. „Unsere Arbeitsphilosophie besteht darin, biomedizinische Probleme zu generalisieren und in nachhaltig entwickelte und breit anwendbare wissenschaftliche Software zu überführen, die der Allgemeinheit quelloffen zur Verfügung steht.“

Zugleich verfolgt der studierte Informatiker das Ziel, Mediziner:innen und Biolog:innen an der Datenanalyse zu beteiligen: „Für die Medizin wird ein grundsätzliches Verständnis der algorithmischen und statistischen Herausforderungen bei der Analyse präzisionsmedizinischer Daten zunehmend wichtiger. Dies möchte ich sowohl in der Lehre als auch durch neuartige Lösungen für automatisierte und transparente Datenanalyse umsetzen. Sie sollen Forschenden aus (Bio-)Informatik, Medizin und Biologie eine an ihre Fähigkeiten angepasste Beteiligung an Datenanalysen ermöglichen.“

Johannes Köster studierte Informatik (2005-2010) an der TU Dortmund. Danach war er von 2011 bis 2015 Research Fellow am UK Essen. Nach ausgezeichneter Promotion (2015) ging er für ein Jahr als Postdoctoral Research Fellow in die USA an das Dana-Farber Cancer Institute der Harvard University. Zurück in Europa forschte er am niederländischen Centrum Wiskunde & Informatica (2016-2017). Vor der UDE-Berufung leitete er seit 2017 die Gruppe ‚Algorithms for reproducible bioinformatics‘ am Institut für Humangenetik des UK Essen. Köster ist Autor von Softwareprojekten, die eine transparente und qualitativ hochwertige automatisierte Analyse wissenschaftlicher Daten ermöglichen und weltweit millionenfach genutzt werden. Seit einigen Jahren werden sie etwa bei der Verfolgung von Corona-Virus-Varianten oder der kürzlich erfolgten Vervollständigung der bekannten Sequenz des menschlichen Genoms genutzt. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.

Hinweis für die Redaktion:
Ein Foto von Prof. Dr. Johannes Köster (© UDE / Fabian Strauch ) stellen wir Ihnen für die Berichterstattung als Download zur Verfügung:
https://www.uni-due.de/imperia/md/images/pool-ps/inhalt/2023/2023-09-05_koester-…

Weitere Informationen:
Prof. Dr. nat. Johannes Köster, Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin, johannes.koester@uk-essen.de

Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 91487, alexandra.niessen@uni-due.de

http://www.uni-duisburg-essen.de/

Media Contact

Alexandra Nießen Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Materialforschung: Überraschung an der Korngrenze

Mithilfe modernster Mikroskopie- und Simulationstechniken konnte ein internationales Forschungsteam erstmals beobachten, wie gelöste Elemente neue Korngrenzphasen bilden. Mit modernsten Mikroskopie- und Simulationstechniken hat ein internationales Forscherteam systematisch beobachtet, wie Eisenatome…

Regenschutz für Rotorblätter

Kleine Tropfen, große Wirkung: Regen kann auf Dauer die Oberflächen von Rotorblättern beschädigen, die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen können sinken, vor allem auf See. Durch die Entwicklung innovativer Reparaturlösungen…

Unbewusste Augenbewegungen optimieren das Sehen

Bonner Forschende klären, wie winzige Augenbewegungen und Dichte der Photorezeptoren beim scharfen Sehen helfen: Unsere Fähigkeit zu sehen, verdanken wir den lichtempfindlichen Photorezeptorzellen in unseren Augen. In einem bestimmten Bereich…